Meier-Schoggi ist mit einer neu entwickelten Technik hergestellt, teurer als Konkurrenztafeln und steht kurz vor einem Siegeszug um die Welt: Gründer Dieter Meier Superstar, in seinem Fall tatsächlich weltberühmt und nicht nur in Zürich, hat mit seinem Schokoladebrand «Oro de Cacao» erfolgreich erste Markttests in Filialen der Kaffeekette Starbucks bestanden, zunächst in zwei Filialen am Starbucks-Hauptsitz Seattle, eine davon das «Roastery Center» im Viertel Capitol Hill.

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Sechs dieser Centers, eigentliche Erlebniswelten rund um das Kaffeerösten mit einem grossen Produktangebot, betreibt Starbucks weltweit. Oro de Cacao zog im November auch in die neu eröffnete Filiale im New Yorker Empire State Building ein. Die Verkaufsvorgaben gelten als «höchst sportlich», sagt ein Insider, doch wie aus der Meier-Firma durchsickert, habe Oro de Cacao die Verkaufsziele «um den Faktor drei bis sechs», je nach Tag und Wetter, übertroffen.

Starbucks-Überboss Howard Schultz, dem Dieter Meier persönlich vor drei Jahren seine Schoggi präsentiert hat, soll sie für Starbucks-würdig erklärt haben. Zuvor hatte Starbucks immer wieder Versuche mit anderen Schokoladeherstellern beendet, weil den wählerischen Kaffeesiedern die Schoggi nicht gemundet hatte.

Nun ist Meiers Schoggi seit Juli in den genannten Starbucks-Filialen präsent – verspätet zwar, denn schon vor vier Jahren hatte Meier von einer solchen Kooperation gesprochen. Aber offenbar wollte Starbucks zunächst abwarten, bis die Fabrik von Oro de Cacao in Freienbach ihre Arbeit aufgenommen hat; das war vor knapp einem Jahr der Fall. Die Testverkäufe der Schoggi laufen noch bis Ende des Jahres.

Via Starbucks verkauft Oro de Cacao, für die Meier als «Aussenminister» fungiert, aber nicht alleiniger Investor ist, sechs Rezepturen: Riegel mit 40 Gramm kosten fünf US-Dollar, eine «Library» mit 80-Gramm-Tafeln in allen Geschmacksrichtungen 48 Dollar.

Oro de Cacao soll bisher keine vertraglichen Zusagen haben, aber zumindest eine Präsenz in den sechs «Roasteries» gilt als gesichert. Und langfristig wollen Meiers Männer und Frauen einem Insider zufolge in alle 36 000 Verkaufsstellen von Starbucks einziehen. Im ersten Quartal 2023 soll sich klären, wie es zwischen den beiden Firmen weitergeht. Lieferengpässe dürften selbst bei Grossaufträgen von Starbucks keine auftreten: Die Fabrik verfügt über eine Produktionskapazität von mehreren tausend Tonnen Schokolade pro Jahr. 

Dirk Ruschmann
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