Er ist persönlich nach Süditalien gereist, um seine Mannschaft anzufeuern. Boris Collardi ist Mitbesitzer des Fussballclubs US Lecce. Am Sonntag, dem 21.  Mai, steht ein wichtiges Spiel im Kampf gegen den Abstieg aus der Serie A auf der Agenda. «Es geht gegen Spezia, direkter Konkurrent um den Ligaerhalt», sagt Collardi. Das Spiel endet schlussendlich null zu null unentschieden, sein Club ist also noch nicht vom Haken. Erst letztes Jahr ist er zusammen mit zwei Freunden als Investor eingestiegen, mit rund einer Million Euro. Sein Vater stamme aus der Region, von Kindesbeinen an machte die Familie hier Ferien.

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Topbanker Collardi, von 2009 bis 2017 CEO von Julius Bär und danach bis 2021 im Teilhabergremium der Genfer Privatbank Pictet, ist heute in verschiedenen Bereichen als Investor tätig. Sein fussballerisches Herzblut mag US Lecce gehören, doch finanziell steht ein anderes Investment im Vordergrund: Mit rund 80 Millionen Franken ist er letztes Jahr bei der Zürcher Privatbank EFG International eingestiegen. Das Paket, 3,6 Prozent der EFG-Aktien, stammt vom griechischen Reeder-Clan Latsis, mit rund 45 Prozent grösster Aktionär von EFG. Collardi fungiert zwar seither als einer der Vertreter der Latsis-Familie im Verwaltungsrat von EFG, aber «der Kauf ist zu hundert Prozent über mein privates Vermögen finanziert», betont er.

Erik Nolmans
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