Nach Verlusten von zwei Dritteln ihres Werts im Vorjahr hat sich die Tesla-Aktie seit Anfang Jahr kräftig erholt. Trotz einem Rückschlag nach den ernüchternden Zahlen zum Erstquartal stieg der Firmenwert von Jahresbeginn bis 20. April um knapp 200 Milliarden Dollar. Das nicht wegen, sondern trotz Elon Musk. Die sinkenden Tesla-Preise sind zwar umstritten, aber das geringere Problem. Zum Leidwesen der Tesla-Aktionäre ist der Chef wieder auf sehr vielen Hochzeiten dabei.

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Zu Tesla, der mit der Explosion der Riesenrakete Starship zuletzt etwas glücklosen SpaceX und Twitter kommt ein neues Projekt. Während er noch vor den Folgen künstlicher Intelligenz (KI) warnte, gründete Musk im März die KI-Firma X.AI. Zwei Tage vor den Tesla-Zahlen stellte er nun auf dem rechten Sender Fox News in einem Interview mit dem umstrittenen Moderator Tucker Carlson seine KI-Pläne vor. ChatGPT kritisierte er, darauf trainiert zu werden, politisch korrekt zu sein. Seine KI werde er «TruthGPT» oder «maximal wahrheitssuchende KI» nennen. Sie solle die Natur des Universums verstehen. Tesla-Aktionäre gefällt das wohl weniger. Je politischer und weltfremder Musk, desto grösser die Gefahr, Käufer zu verlieren. Keine Automarke, die so stark mit ihrem Gründer verbunden wird.

KI ist für Musk nicht neu. Er gründete den ChatGPT-Entwickler Open-AI, verkaufte ihn aber an Microsoft, noch bevor die App so gross wurde.

Es wird spekuliert, dass Musk aus Twitter und der KI eine Mega-App basteln wolle. Vorbild soll die chinesische WeChat sein. Super-Apps sind eine Art Schweizer Messer für das Handy, wo Dienste wie Social Media, Zahlungen oder E-Commerce genutzt werden können. Die Spekulationen sind nicht aus der Luft gegriffen: Musk schwärmte bereits vor Twitter-Mitarbeitern von Super-Apps. 

Erich Gerbl
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