Wenn der Solothurner Nahrungsmittelfabrikant Claus Hipp (73) mit privatem Wohn- und Holdingsitz in Sachseln OW mal wieder als Lautsprecher im Werbefernsehen auftritt und für seine Produktpalette höchste Qualität und Reinheit verspricht («Dafür stehe ich mit meinem Namen»), titulieren Unternehmerkollegen den erzkatholischen Patriarchen schon mal als Pharisäer, als heuchlerisch und selbstgerecht.

Die aktuelle Auszeichnung Hipps mit dem «Goldenen Windbeutel», verliehen von der deutschen Konsumentenschutzorganisation Foodwatch, rückt die Familienfirma in ein diffuses Licht. Instant-Tees von Hipp jedenfalls enthalten nach ihren Analysen umgerechnet zweieinhalb Stück Würfelzucker pro Zwei-Deziliter-Tasse. Für Kleinkinder empfehlen Ernährungswissenschaftler ausdrücklich ungesüsste Getränke.

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Auf den Foodwatch-Vorwurf («Dreisteste Werbelüge 2012») reagiert Hipp mit Unverständnis, weil die Tees doch «die Vorschriften der Diätverordnung für Kinder unter drei Jahren einhalten». Hipp, in der Zentralschweizer Heimat bekannter mit dem Zweigbetrieb Bio-Familia, plant die Streichung der Früchtetees aus dem Sortiment. 

Vermögen: 400–500 Millionen