Es war ein Boom, wie ihn die Branche noch selten gesehen hatte: 2022, ein vom Ukraine-Krieg, von Lieferengpässen und Energieknappheit geprägtes Jahr, bescherte den weltweit tätigen Rohstoffhändlern historisch hohe Profite. Glencore etwa konnte im August 2022 mit einer Verzehnfachung des Halbjahresgewinns auf über zwölf Milliarden Dollar aufwarten. Die Kurse schossen in die Höhe; während der SMI-Index in jenem Jahr fast 17 Prozent verlor, konnte der Glencore-Kurs um über 40 Prozent zulegen.

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Tempi passati: Inzwischen hat der Wind gedreht, die Verbesserung der Energiesituation, eine Angebotsschwemme bei verschiedenen Industriemetallen und die schwächelnde Konjunktur in China, einem der grossen Nachfrager von Commodities, haben die Profite der Krisengewinner purzeln lassen. Glencore hat seit Januar 2023 um über 30 Prozent an Wert eingebüsst, über 20 Milliarden an Börsenwert haben sich in Luft aufgelöst. Am stärksten betroffen ist Ex-CEO Ivan Glasenberg, heute mit 9,8 Prozent der Hauptaktionär von Glencore: Der Wert seines Aktienpakets ist um umgerechnet 2,3 Milliarden auf 5,4 Milliarden Franken gesunken.