Frau Walser, womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Als Kind habe ich in der Firma meiner Eltern Prospekte gestempelt, Rechnungen eingepackt und Inventur gemacht – fürs Taschengeld.

Und den ersten grossen Lohn?
Im ersten richtigen Job als Primarlehrerin.

Wofür haben Sie den ausgegeben?
Um meine Wohnung schön einzurichten und fürs Segeln – damals wie heute meine grosse Leidenschaft.

Was bedeutet Ihnen Geld?
Für mich ist und war Geld stets der Wert, den ich für meine Leistung erhalte, nicht mehr, nicht weniger.

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Wie viel kostet denn Ihre Leistung?
Hm, ich habe kein einziges Mal in meinem Berufsleben über das Salär diskutiert. Das war für mich nie ein Thema. Ich habe andersherum erlebt, dass Vorgesetzte mir sagten, ich sollte mehr verdienen für das, was ich tue. In meiner Zeit als selbstständige Unternehmensberaterin habe ich es so gehalten, dass ich es jeweils meinen Kunden – vornehmlich kleine Unternehmen – überlassen habe, wie viel sie bezahlen. Das hat immer funktioniert.

Woher kommt diese Nonchalance?
Das habe ich mich auch schon gefragt.

Wie geben Sie Ihr Geld aus?
Es gab eine Zeit, da ich mir und meiner Umwelt beweisen musste, dass ich mir etwas leisten kann. Nun stelle ich mir bei allem die Frage: Will ich das, weil ich zu 100 Prozent Freude daran habe, oder steckt etwas anderes dahinter? Falls es einen anderen Grund gibt – und ist er noch so klein –, lass ichs. Das halte ich so im Privaten wie auch bei de Sede.

Sind Sie geizig?
Oh, nein, Geiz finde ich schrecklich, und ich bin auch alles andere als eine Rappenspalterin. Aber ich will «Value for Money», für etwas Gutes bezahle ich auch gern einen guten Preis.

Dies ist ein BILANZ-Artikel

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Spenden Sie?
Ich habe zahlreiche Affen adoptiert und meinen Gottenkindern zum Geburtstag geschenkt. Sonstige Organisationen habe ich nicht auf dem Radar. Ich bin eher die, die im direkten Umfeld finanziell hilft, wenn jemand in Not geraten ist, wie derzeit eine Bekannte, die in einer üblen Scheidungsgeschichte steckt.

Investieren Sie auch am Kapitalmarkt?
Ist gar nicht mein Ding, habe ich an meinen Mann delegiert. Ich bin darin nicht gut, was wohl damit zu tun hat, dass Geld per se für mich kein Wert und darum auch meine Zeit nicht wert ist.

Sparen Sie?
Ja, klar, ich will immer selbstständig sein und mein Leben leben können. Meine geistige Unabhängigkeit und auch die finanzielle sind mir beide sehr wichtig.

Bezahlen Sie lieber cash oder digital?
Digital, das kann ich zu jeder Zeit und überall.

Iris Kuhn Spogat
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