Der Abgang bot Theatralik pur. Zeitlose Erkenntnisse («Ich kann allen Anwesenden versichern: Liebe kann blind machen»), Demutsgesten («Ich habe einen sehr grossen Fehler gemacht»), Entschuldigungen («Ich entschuldige mich bei meiner unendlich starken Frau»). Mehrfach den Tränen nah, lieferte Guy Lachappelle bei seinem hastig einberufenen Medienauftritt Mitte Juli auch eine Selbsteinschätzung, die ins Bild passen sollte: Für ihn gelte «bei Weitem nicht das Prädikat ‹knallharter Banker›».

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So endete die 33-monatige Amtszeit des Baslers mit einem Knall-Abschied, für den Verfehlungen aus dem privaten Bereich verantwortlich sind – da trifft sich der gefallene VR-Präsident mit dem langjährigen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz, dessen grenzwertiges Verhalten abseits des Bankgeschäfts ihn überhaupt erst in den Job spülte. Lachappelle hatte sich auf einen Zermürbungskrieg mit einer Basler Spitalmanagerin eingelassen, für die er vor dem Raiffeisen-Posten kurzzeitig seine Frau verlassen hatte. Mit seiner Klage gegen eine Buchveröffentlichung seiner Ex-Partnerin und sogar einer Strafanzeige hatte er die Schmutzschlacht selbst eskalieren lassen.

Dirk Schütz
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