Nach gut 15 Jahren ist es höchste Zeit, wieder darüber zu sprechen. Die Rede ist nicht von Juicy-Couture-Zweiteilern aus Nickistoff, Blu-ray-Playern oder der Atkins-Diät – Diäten werden an dieser Stelle übrigens niemals ein Thema sein –, sondern von Anleihen.

Genau, festverzinsliche Wertpapiere, auch Obligationen oder Bonds genannt. Die Schlaftabletten des Anlageuniversums und in den vergangenen 15 Jahren ein No-Go für jede Anlegerin, weil man mit ihnen nur Geld verlieren konnte. Niedrige und negative Zinsen … Sie erinnern sich. Heute sieht die Welt anders aus. Seit einem Jahr steigen die Zinsen, und es gibt wieder Renditen, und zwar sogar für gute Qualität. Zeit also, die Asset Allocation Ihres Portfolios genau anzuschauen und Ihre Positionen im Bond-Segment aufzubauen. Als Obligationärin leihen Sie einem Staat oder einem Unternehmen für eine bestimmte Zeit Geld.

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Dafür erhalten Sie eine fixe jährliche Zinszahlung – und wenn alles gut geht, am Ende der Laufzeit das investierte Kapital zurück. So richtig überschüttet wird man zwar noch nicht mit Zinsen – Schweizer Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit, unter Bond-Girls auch «Eidgenossen» genannt, rentieren mit gut einem Prozent. Die Rendite deutscher Bundesanleihen liegt bei mehr als 2,7 und bei US-Papieren bei gut 4,5 Prozent – doch damit kann man arbeiten. Ganz besonders in Lebensphasen, in denen der Lohn geringer ausfällt, wie während des Mutterschaftsurlaubs oder bei Teilzeitbeschäftigung, ist es sinnvoll, auf Anlageklassen zu setzen, die regelmässig etwas abwerfen.

Das sind natürlich auch Aktien mit hohen Dividendenrenditen, aber in einem gut diversifizierten Portfolio sind die Couponzahlungen aus Obligationen ein schöner Zustupf, wenn das Gehalt für einige Jahre geringer ausfällt. Und Anleihen haben noch eine weitere wunderbare Eigenschaft: Sie stabilisieren das Portfolio. Wenn die Aktienkurse fallen, steigen im Normalfall die Bond-Bewertungen. Denn bei geopolitischen Unruhen oder einer drohenden Rezession setzen mehr Investoren auf «sichere Häfen». Alles in allem eine zusagende Anlageklasse – fast so angenehm wie ein gemütlicher Nickianzug.

sdf
Anne-Barbara LuftMehr erfahren