Ganzjahres-Lifestylemarke war gestern, und die geplante Ausbreitung im Segment «Premium» wird auch gestoppt – Jet Set kehrt zurück zu ihren Wurzeln: zum Luxus, also dem Preis- und Qualitätssegment oberhalb von «Premium», und zum Wintersport. Inhaber Philippe Gaydoul ist seit rund zwei Monaten wieder operativ im Sattel und soll als neues Leitbild eine Rückkehr zu den alten Markenwerten ausgegeben haben – so berichten Insider aus der Kreativzentrale von Jet Set in Mailand.

Der ursprünglich in St. Moritz gegründete Brand wird administrativ aus Zürich geführt, die produktseitigen Abteilungen sitzen in Mailand, während im Engadin wohl vor allem noch Archive und Heritage beheimatet sind.

Doch die Positionierung von damals ist nun wieder aktuell – somit beerdigt Gaydoul die von seinem Vorgänger als operativem CEO, Thomas Jaeger, verfolgte Strategie, Jet Set mit «Streetwear» in die Städte zu bringen und sich damit in einen brutal kompetitiven Markt zu begeben, in dem, neben klassischen Kleidermarken, praktisch alle grossen Sportartikelhersteller vertreten sind.

Vielmehr will sich Gaydoul demnach wieder auf den Skimarkt konzentrieren, der global weiterhin wächst; weltweit wird die Zahl der Skisportler auf bis zu 200 Millionen Menschen geschätzt. Das Marketing solle sich künftig auf die Ansprache von Konsumenten ausrichten, statt wie bisher Händler in den Fokus zu nehmen, und in der Folge soll wohl auch das zuletzt vernachlässigte Geschäft über die eigenen Digitalkanäle wieder angekurbelt werden.

Gaydoul besetzte mehrere Manager-Positionen neu, soll auch im Design-Team umgestellt und Teile der für den kommenden Winter geplanten Kollektion gestoppt haben. Die neue Ausrichtung von Jet Set dürfte sich aufgrund der langen Vorlaufzeiten der Branche erst im Verlauf von 2024 im Retail zeigen. 

 

 

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Dirk Ruschmann
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