Frau Epelbaum, wie läuft der Kinobetrieb seit der Wiedereröffnung?
Wir dürfen nicht unzufrieden sein. Die Leute kommen gerne zurück ins Kino, und das Wetter hat uns da sehr geholfen. Aber die Krise ist noch nicht überstanden.

Denken Sie, der Herbst wird schwierig?
Wir hoffen, dass nicht noch strengere Massnahmen verordnet werden. Auch die kantonal unterschiedliche Handhabung der Massnahmen vergangenen Herbst war für unsere national orientierte Branche eine grosse Belastung.

Und wenn wieder Normalität eingekehrt ist: Hat das Kino eine Zukunft?
Das Kino hat immer wieder bewiesen, dass es Krisen übersteht und weiterlebt und belebt. Also ja: Das Kino hat eine schöne Zukunft.

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Wie bitte? Läuft nicht Streaming dem Kino den Rang ab?
Es gibt keinen Krieg zwischen Streaming und Kino. Es wird eine wahnsinnige Masse an Filmen produziert, die nicht alle im Kino Platz finden. Streaming läuft eher dem Fernsehen den Rang ab. Für den Film als Kunstwerk bleibt das Kino eine einmalige Plattform. Und das Kino bleibt ein wichtiger kultureller Begegnungsort – diese soziale Dimension wird man auf dem Sofa nie erreichen. Auch deswegen ist es unsere Aufgabe als Kinobetreiberinnen und -betreiber, ein gutes und sorgfältig kuratiertes Programm zu bieten.

Es laufen doch nur Superheldenfilme.
Dann schauen Sie sich nicht das gleiche Kinoprogramm an wie ich. Es gibt Kinos, die auf Blockbuster setzen, aber es gibt auch Kinos, wie in den Stadt- und Dorfzentren, die ihr Programm vielfältiger gestalten. Dort hat der Arthouse-Film genauso viel Platz wie der Schweizer Film und wie der Blockbuster.

Wenn nicht Streaming, wer ist dann die grösste Konkurrenz des Kinos?
Das Glück von Herrn und Frau Schweizer mit einer gesunden Haushaltskasse: Snowboarden, Mountainbiken, Kurzaufenthalte im In- und Ausland – Schweizer sind gerne draussen. Das beeinflusst die Kulturbranche.

Wie lockt man Herrn und Frau Schweizer ins Kino?
Der Film bleibt das Herz unserer Branche. Wenn der Film nicht stimmt, dann ist das Herz krank. Wir können also positiv bleiben, denn gute Filme wird es immer geben. 

 

pamela beltrame
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