Im desaströsen Pandemie-Jahr 2020 hat die Schweizer Uhrenindustrie ein gutes Fünftel, genau 23,5 Prozent (per Ende November, neuere Zahlen liegen noch nicht vor), weniger exportieren können als noch im Vorjahr.

Ausgerechnet die jahrelang schwächelnde Schweizer Edelmarke Maurice Lacroix zeigt in diesem Umfeld Zeichen der Erholung: Gemäss einem Marktkenner habe sich Maurice Lacroix merklich besser geschlagen als der Markt. Die Gründe sollen vor allem an der neuen Produktserie Aikon liegen.

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Die grossen, meist sportlich gestalteten Uhren sollen eine jüngere Käuferschicht als bisher ansprechen und sind zudem preislich tiefer positioniert als frühere Kollektionen – die Umstellung zeigt grossen Erfolg: Die Aikon-Serie steht bereits für rund die Hälfte aller Verkäufe. Bei der Werbung setzt die Marke inzwischen stark auf Social Media.

Uhren schneller verfügbar

Intern hat Maurice Lacroix die Produktpalette gestrafft und Produktionsabläufe nachgeschärft; lange Zeit übliche Lieferfristen von mehreren Monaten bis zu einem halben Jahr für neue Uhren seien Vergangenheit, sagt ein Insider, heute seien Uhren in weniger als einem Monat verfügbar. Und offenbar nimmt die Menge der produzierten Uhren wieder zu.

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Damit setzt die Marke ihren Aufwärtstrend fort: 2019 hatte sie, nach zahlreichen verlustreichen Jahren, den Break-even erreicht. 2011 war Maurice Lacroix, 1975 in Saignelégier im Kanton Jura gegründet, zu DKSH gekommen, blieb aber stets ein Einzelobjekt innerhalb der Luxussparte und galt spätestens seit 2015 als Verkaufsobjekt. Damals schätzten Analysten den Wert des Brands auf rund 100 Millionen Franken, aktuell auf rund 70  Millionen.

Vor wenigen Wochen bekräftigte Konzernpräsident Marco Gadola noch einmal den Verkaufswillen, weil die Uhrenfirma strategisch nicht zu DKSH, mit ihrem Fokus auf Handel und Technologie, passe.

Dirk Ruschmann
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