Er lebt mit seiner Familie in Ankara, doch wir erreichen John McManus in London – für die Hochzeit eines Freundes ist der britische Anthropologe für ein Wochenende eingeflogen. Ein Jahr hat er in Katar gelebt und dort für sein Buch «Inside Qatar» recherchiert. Erschienen ist es im Sommer. Seitdem ist er nicht mehr in das Emirat gereist. «Ich hoffe, dass mich die Behörden noch einreisen lassen.»

Sie beschreiben in Ihrem Buch auf 390 Seiten die spezielle Kultur im Gastgeberland der bevorstehenden Fussball-Weltmeisterschaft. Wie weit lässt sich als Ausländer in das Innere des Emirats vordringen?

Nur elf Prozent der Bewohner Katars, also etwa 350 000 Menschen, sind katarische Bürger, und diese Staatsbürgerschaft lässt sich aussschliesslich durch Geburt erhalten. Die Einheimischen sind nicht unfreundlich, aber tiefere Freundschaften mit ihnen zu schliessen, ist fast unmöglich. Es gibt da eine klare Grenze, zumal die Einheimischen auch wissen, dass die Ausländer nie lange bleiben. Aber in der jüngeren Generation interessieren sich einige für die Aussenwelt und suchen den Kontakt. Diesem Teil steht eine grosse konservative Gruppe gegenüber, die sich abschottet und kaum Englisch spricht.

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Dirk Schütz
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