Beim Stanser IT-Dienstleister SoftwareOne spiegelt sich der steile Wachstumskurs in den Mitarbeiterzahlen. Bereits im ersten Halbjahr schuf man 383 Jobs. «Der Trend hält an. Wir stellen im zweiten Halbjahr eine ähnlich grosse Zahl von Mitarbeitern ein», sagt SoftwareOne-CEO Dieter Schlosser.

Läuft alles wie geplant, beschäftigt der an rund 90  Standorten operierende Konzern Ende Jahr über 6200 Menschen. Der kürzlich verlautbarte Kauf der kolumbianischen Intergrupo mit 1400 Mitarbeitern ist hier noch gar nicht eingerechnet.

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Die Covid-Krise habe vor allem den Zugang zu Top-Experten, etwa rar gesäten, erfahrenen Software-Architekten, erleichtert. «Solche Talente sind in einem normalen Umfeld schwer zu finden. Durch wirtschaftliche Unsicherheit bei ihren Arbeitgebern waren sie für uns ansprechbar», sagt Schlosser. Geholfen habe zudem der Börsengang vor einem Jahr. Der dadurch bessere Einblick in die Zukunftsaussichten werde laut Schlosser geschätzt.

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Servicegeschäft ist besonders gewinnbringend

Mit den Einstellungen versucht der deutsche Firmenlenker die enormen Wachstumschancen noch besser zu nutzen: «Wir haben derzeit so viele Bereiche, die stark wachsen, und die Qual der Wahl, auf welchen wir uns konzentrieren.»

Zunehmend fokussieren sich Schlosser und Gründer und VRP Daniel von Stockar auf das mit Margen von bis zu 35 Prozent besonders gewinnbringende Servicegeschäft. Hier bringt der Drang in die Cloud ein riesiges Betätigungsfeld. Gemäss Schätzungen gibt es bis zu 100 Millionen Applikationen, die zum Wechsel in die Cloud auf den neusten Stand gebracht und umcodiert werden müssen.

SoftwareOne Dieter Schlosser (l.) und VRP Daniel von Stockar

CEO Dieter Schlosser (r.) und VRP Daniel von Stockar brauchen für ihren Wachstumskurs jede Menge Mitarbeiter. Zuletzt kamen gefragte Talente an Bord.

Quelle: PD
«Wir sind quasi ein Technologiegigant, der aus der Schweiz heraus tätig ist»

Softwareone aus Stans ist der weltgrösste Wiederverkäufer von Microsoft-Produkten. CEO Dieter Schlosser äussert sich im cash-Interview zu Pandemie-Folgen, Wachstum und Aktienkurs. Mehr dazu hier.

«Wir bauen eine SoftwareOne-Akademie auf»

Um für diese Chancen personell gerüstet zu sein, fängt SoftwareOne nun an, eigene Mitarbeiter auszubilden. «Wir bauen eine SoftwareOne-Akademie auf. Die Leiterin des Projektes ist bereits rekrutiert», verrät CEO Schlosser. Dort werden in drei bis zwölf Monaten keine Programmierer, sondern Arbeitskräfte für einfache, replizierbare Aufgaben geschult.

Zielgruppe sind beispielsweise arbeitslose Uni-Abgänger oder junge Menschen, die sich nach der Matura kein Studium leisten können. Hotspots der Akademie sind Leipzig, Spanien, Kolumbien und der Süden Indiens. Kooperiert wird mit Universitäten und Schulen. Werden die Kurse erfolgreich absolviert, gibt es nicht nur ein Zertifikat, sondern automatisch eine Anstellung bei SoftwareOne.

Schon im Januar will Schlosser mit dem Schulungsbetrieb starten, zu 80 Prozent im Online-Modus. Das Ziel ist hoch gesteckt. «Wir wollen im ersten Jahr 1000 Leute ausbilden», sagt der Firmenlenker.

Erich Gerbl
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