Vom 12. bis zum 17. September hätte es stattfinden sollen, das jährliche Stelldichein der Branche, wo sich die Underwriter und Client Manager von Rück- und Erstversicherern treffen, um die Verträge vorzuspuren. Seit 1957 gibt es den Anlass, doch dieses Jahr fällt das «Rendez-Vous de Septembre» wegen Corona aus. Das ist auch bei vielen anderen Events so, doch bei diesem Treffen dürfte das Bedauern besonders gross sein. Denn der Anlass im spätsommerlichen Monte Carlo war bei den Teilnehmern äusserst beliebt. Rund 3000 Personen zog das «Rendez-Vous» laut den Organisatoren zuletzt an – ein gutes Geschäft auch für die Hotels und Restaurants rund um das Casino von Monte Carlo.

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Player wie die Swiss Re oder Munich Re markierten mit grossen (Zelt-)Pavillons Präsenz, in den Gängen und Räumlichkeiten des Konferenzgebäudes konnte man mit Branchenkollegen ein Häppchen nehmen oder auf neue Verträge anstossen.

«Jetzt muss man viel gezielter auf die Leute zugehen»

Nun müssen die Firmen andere Wege finden, sich zu vernetzen. Es werde auch dieses Jahr einen Austausch geben, nur würden die Geschäftsbesprechungen und Kundenveranstaltungen einfach virtuell stattfinden, lassen die Rückversicherer verlauten. «Bisher waren es die Leute gewohnt, ihre Kontakte geballt anzutreffen. Jetzt muss man viel gezielter auf die Leute zugehen», so Munich-Re-Sprecher Stefan Straub.

Branchenkenner gehen davon aus, dass die Zahl und die Intensität der Kontakte angesichts der neuen Umstände abnehmen. Diese Einschätzung teilt Straub nicht: «Vielleicht gibt es sogar mehr als bisher, weil die Leute gezwungen sind, genau zu überlegen, wen sie treffen wollen.»

Auch bei Zurich Insurance sieht man durchaus Chancen. Die individuellen Gespräche würden via Telefon- oder Videokonferenz stattfinden, sagt Markus Meier, Global Head of Group Re: «Diese geplanten und im Voraus definierten Gespräche sind für Zurich wichtiger als zufällige Kontakte anlässlich der diversen Networking Events, so wie sie in der Vergangenheit stattgefunden haben.»

Die Mitarbeiter geben sich pragmatisch: «Natürlich kann man ein Treffen auch virtuell durchführen», sagt einer, der in den letzten Jahren stets vor Ort war, «aber mehr Spass machte es doch in Monte Carlo.»

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Erik Nolmans
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