Vivek Ramaswamy, Präsident der Basler Pharmafirma Roivant, kritisiert im grossen BILANZ-Gespräch die idealistischen Versprechen vieler Firmenchefs. «Der Stakeholder-Kapitalismus fordert, dass Big Business in die politische Sphäre eindringt. Damit übernimmt die Konzernwelt Entscheidungen, die in einer Demokratie nach einer offenen Debatte in einem öffentlichen Raum getroffen werden sollten», betont Ramaswamy, dessen Firma vor Kurzem via SPAC in New York an die Börse gegangen ist. Auch die Purpose-Versprechen sieht er kritisch: Es gebe eine ganze Generation von Millennials, die hungrig seien nach Sinn.

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Dadurch sei ein moralisches Vakuum entstanden, das im kommerziellen Bereich gefüllt wird: «Man geht nicht mehr nur zu Ben & Jerry’s, um ein Eis zu kaufen, sondern will auch eine Portion Moral dazubekommen. Das ist eine billige Art, diesen Hunger zu stillen – moralischer Fastfood.» Er warnt auch vor  ESG-Investments: «Wenn eine soziale Agenda die Allokation von Kapital steuert, riskiert man das Entstehen von Blasen. Vor der Finnanzkrise 2008 hatten wir auch eine soziale Politik, die den Besitz von Wohneigentum fördern wollte. Das Platzen der Blase führte dann gerade bei jenen Menschen zu grossen Schäden, denen diese Politik helfen sollte. Das Gleiche könnte mit dem ESG-Thema passieren.» Rawasmamy ist Autor des Buchs «Woke, Inc.», in dem er mit der «Woke»-Bewegung abrechnet.

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Dirk Schütz
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