Beim Zürcher Asset-Manager GAM brodelt es: Das wegen seiner Greensill-Geschäfte in Schieflage geratene Unternehmen ist seit Monaten der Spielball in einem Bieterstreit, in dem sich der Franzose Xavier Niel als aggressiver Angreifer gibt und sich eifrig mit der Gegenseite, dem englischen Vermögensverwalter Liontrust, misst. Als Teil der Investorengruppe NewGAMe, die 9,6 Prozent der GAM-Aktien hält, hat Niel den Erwerb von GAM durch die Briten torpediert. Der Vorschlag aus London sieht eine Übernahme vor, wobei pro GAMWertpapier 0,0589 eigene Aktien angeboten werden.

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Laut aktuellem Kurs entspricht das 40 Rappen pro Wertpapier. Obschon sich der GAM-Verwaltungsrat dafür ausspricht, sieht NewGAMe die GAM-Aktionäre übervorteilt. Sie bieten 55 Rappen pro Titel an und sind bereit, maximal 28 Millionen Aktien aufzukaufen, was 17,5 Prozent des Aktienkapitals entspricht. Liontrust hinterfragte diese Pläne in einem offenen Brief kritisch. Dies nicht zuletzt, weil GAM ohne einen ebenfalls zur Übernahme durch Liontrust gehörenden Überbrückungskredit bald zahlungsunfähig würde. Doch jüngst liess die NewGAMe-Investorengruppe verlauten, dass sie ihrerseits ein Darlehen in der Höhe von 20 Millionen sprechen würde, sollte die britische Übernahme scheitern.