Mit der Kür des bisherigen UBS-Public-Affairs-Chef Roman Studer zu ihrem neuen CEO darf die Schweizerische Bankiervereinigung endgültig als UBS-Bastion gelten: Präsident ist Ex-UBS-CEO Marcel Rohner, als sein Vize amtet der aktuelle UBS-Vizepräsident Lukas Gähwiler.

Der Zusammenschluss ist für die Standesvereinigung gefährlich: Es droht der Wegfall des zweitgrössten Beitragszahlers. Zusammen zahlen die beiden Grossbanken etwa 40 Prozent der Mitgliederbeiträge in Höhe von zuletzt 18 Millionen Franken.

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Davon dürften mehr als drei Millionen von der CS geflossen sein. Bereits der Austritt der Raiffeisen vor zwei Jahren, bis dahin drittgrösster Zahler, hat die Einnahmen um etwa zwei Millionen schrumpfen lassen. Andererseits: Sollte die UBS einfach den CS-Anteil übernehmen, würde die Kritik an der Dominanz der letzten verbleibenden Grossbank weiter anschwellen.

Noch heikler ist die Ausgangslage beim Börsenbetreiber SIX. Hier halten die Grossbanken zusammen offiziell 34,5 Prozent. Laut Schätzungen liegt die UBS als grösster Aktionär mit einem Anteil von etwa 19  Prozent leicht vor der CS. Auch hier gilt: Würde die UBS den CS-Anteil übernehmen, wäre ihre Dominanz beträchtlich.

Bliebe ein Verkauf. Doch einfach ist das nicht: Die 120 Eignerinstitute sind über einen Aktionärsbindungsvertrag aneinandergekoppelt. Ein Verkauf von Anteilen muss vom zehnköpfigen Verwaltungsrat unter Präsident Thomas Wellauer genehmigt werden. Der CS-Schweiz-Chef André Helfenstein wurde dort gerade wieder im Amt bestätigt. Billig wäre der CS-Anteil kaum: Beim letzten Verkauf von SIX-Anteilen vor vier Jahren löste die Bank am Bellevue für ihre 1,2-Prozent-Beteiligung gegen 55 Millionen Franken. Der CS-Anteil wäre also mehr als 600 Millionen Franken wert. Zu diesem Preis einen Käufer zu finden, dürfte schwierig werden.

Dirk Schütz
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