Eigentlich schien sich die Lage beruhigt zu haben. Mit dem Abgang des Präsidenten Sergio Ermotti im April schien der Druck auf Swiss-Re-CEO Christian Mumenthaler gesunken zu sein. Ermotti, aus der Bankenwelt eine härtere Performance-Kultur gewohnt als im doch eher netten Rückversicherungsgeschäft, hatte zuletzt den Druck auf den Konzernchef stetig erhöht. Doch auf den heftigen Gewinneinbruch im Jahr 2022 folgte ein passabler Geschäftsgang in diesem Jahr, die Prognostiker sehen einen Gruppengewinn von mehr als drei Milliarden Dollar, und auch der Kurs liegt mit einem Jahresplus von mehr als 15 Prozent deutlich vor dem Erstversicherer Zurich (siehe Seite 56), allerdings noch hinter dem Mythenquai-Primus Swiss Life.

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Doch die Ruhe ist trügerisch. Laut BILANZ-Recherchen ist der Unmut über die Performance auch unter Ermotti-Nachfolger Jacques de Vaucleroy gross. Der Belgier wurde nach dem Abgang Ermottis abrupt auf den Präsidentensessel katapultiert und amtet formal noch als Interims-Chairman, die Bestätigung als neuer Präsident soll an der Generalversammlung im April folgen. Doch der frühere Axa-Europa-Chef ist bereits sechs Jahre VR-Mitglied und war an den Strategieüberlegungen beteiligt.

Dirk Schütz
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