Migros hatte im Ausland bisher wenig Glück. 1975 verkaufte sie in der Türkei ihre Migros-Türk-Anteile. In den neunziger Jahren verbrannte sie in Österreich mit einem Engagement 300 Millionen Franken, und 2013 schloss sie die deutschen Filialen in Lörrach, Freiburg, Ludwigsburg und Ludwigshafen.

Heute gibt es noch drei Migros-Filialen im französischen Umland von Genf, und über migros-shop.de/.at können Kunden in Deutschland und Österreich ein ausgewähltes Sortiment an Migros-Produkten bestellen.

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Mit einer anderen Marke jedoch ist Migros im Ausland erfolgreich unterwegs: Die Migros-Genossenschaft Zürich (MGZ) übernahm Ende 2012 die taumelnde deutsche Supermarktkette Tegut. 2019 erreichte die Kette mit rund 280 Lebensmittelmärkten in den Bundesländern Hessen, Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern sowie den Städten Göttingen und Mainz auf operativer Ebene wieder schwarze Zahlen.

Migros-Zürich-Chef ist zufrieden

Im vergangenen Jahr hat nun Tegut einen Wachstumssprung hingelegt, wie man ihn eigentlich nur im Onlinehandel sieht: Der Umsatz schoss um 17,7  Prozent hoch auf 1,26 Milliarden Euro.

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Jörg Blunschi, der als Chef von Migros Zürich auch Tegut führt, ist mit «der Dynamik und dem erzielten Wachstum» sehr zufrieden: «In den nächsten Jahren wird Tegut ihre Position als nachhaltigstes Retail-Unternehmen in Deutschland ausbauen, die Expansion im Raum München verstärken, das innovative Format ‹Teo› ausrollen, und 2023 wird das neue Logistikzentrum ans Netz gehen», sagt er.

Tegut schaltet also voll und ganz auf Expansion. Ein Eintritt in die Schweiz ist zwar kein Thema, allerdings profitiert die MGZ vom intensiven Austausch. Beliebt ist Tegut besonders wegen des hohen Bioanteils von 30 Prozent. Für Aufsehen sorgte die Kette in Deutschland jüngst mit der Eröffnung des kassenlosen Kleinladens Teo in Fulda. Rund zehn weitere sollen dieses Jahr eröffnen.