Kaum sind die Tesla-Robotaxis auf der Strasse, steht die technologische Hoffnung von Elon Musk (53) schon in der Kritik: Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat Ermittlungen wegen verschiedener Vorfälle aufgenommen. Der Grund: In den sozialen Medien häuften sich Videos, auf denen Pannen mit Robotaxis zu sehen sind.
Dabei hatte Tesla seine selbstfahrenden E-Autos mit viel Vorsicht am Sonntagmorgen lanciert. Der Dienst ist seither in der texanischen Stadt Austin, wo der E-Autobauer seinen Hauptsitz hat, verfügbar – nur im Kleinformat mit 10 bis 20 Fahrzeugen und mit einem Aufpasser auf dem Beifahrersitz. «Super paranoid» werde man bei der Markteinführung bezüglich Sicherheit sein, hatte Musk in einem Post auf X versprochen. An der Börse jubilierten die Anleger, die Tesla-Aktie kletterte am Montag um fast 10 Prozent.
Robotaxis landen im Gegenverkehr
Für die ersten Fahrten hatte Musks Elektroauto-Hersteller extra Tesla-freundliche Influencer ausgesucht. Trotzdem tauchten im Netz Videos auf, die dem CEO nicht gefallen dürften. Sie zeigen, wie sich Robotaxis nicht an die Verkehrsregeln halten. Sie stoppen unvermittelt während der Fahrt, überschreiten das vorgeschriebene Tempolimit oder wechseln unnötig die Spur. Ein Video zeigt, wie ein Robotaxi auf einer Linksabbiegerspur an einer Kreuzung geradeaus fährt – und danach auf der Gegenspur landet.
Die Behörde NHTSA hat Kenntnis von den Videos und deshalb eine Untersuchung eingeleitet, wie diese am Dienstag bekannt gegeben hat. «Wir sind über die genannten Vorfälle informiert und stehen in Kontakt mit dem Hersteller, um weitere Informationen zu erhalten», heisst es in einer Stellungnahme.
Musk hat mit grosse Ziele mit den Robotaxis
Mit den Robotaxis soll sich bei Tesla eigentlich alles zum Guten wenden – nach dem starken Verkaufseinbruch in diesem Jahr. Musk will das Projekt schnell ausweiten. Bereits Ende 2026 sollen «über eine Million Teslas autonom in den USA fahren», wie er in einem Interview mit dem Sender CNBC erklärte. Dabei wird es sich aber nicht nur um Robotaxis, sondern auch um Privatfahrzeuge handeln.
Doch die Konkurrenz schläft nicht: Aktuell ist die Google-Schwesterfirma Waymo im Bereich der Robotaxis führend. In Musks Bestreben, diesen Rückstand wettzumachen, hilft dieser Stotterstart mit zahlreichen Pannen definitiv nicht.