Ende August machten verunreinigte Impfdosen von Moderna, die in Japan entdeckt wurden, Schlagzeilen. Vor allem auch, weil von zwei Toten die Rede war, die zuvor mit diesen Produkten geimpft worden waren. Drei Produktions-Chargen mit den Nummern 300 46 67, 300 47 34 und 300 49 56 wurden ausgesetzt.

Die Verunreinigungen führte Moderna auf in Spanien abgefüllte Vakzine zurück. Aus Spanien stammen auch viele der Dosen, die in der Schweiz verimpft wurden. Auf dem Impfzertifikat ist die Herkunft jeweils vermerkt. Der Moderna-Impfstoff legt, bis er zur Anwendung gelangt, meist eine weite Reise zurück. Teils beim Schweizer Pharmazulieferer Lonza in Visp produziert, gelangt der Impfstoff nach Spanien, wo er in pharmazeutische Dosen abgefüllt wird. Von dort geht er in Verteilzentren in den Benelux-Staaten und kommt dann wieder zurück in die Schweiz.
Bei Swissmedic können medizinische Fachpersonen nachfragen, welche Chargen-Nummern freigegeben wurden. «Stand heute wurde keine der als verunreinigt identifizierten Chargen in Europa vertrieben», sagt Swissmedic-Pressesprecher Lukas Jaggi.

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In ihrem Update gab Moderna auch bekannt, wie es zu den Verunreinigungen in den problematischen Chargen kommen konnte. Dabei handle es sich um Partikel aus rostfreiem Stahl. Die Verunreinigungen hängen «mit der Reibung zwischen zwei Metallteilen zusammen, die aufgrund einer falschen Einrichtung im Stoppermodul der Produktionslinie installiert sind», so Moderna.

 

In der gemeinsam mit dem japanischen Vertriebspartner Takeda durchgeführten Gesundheitsuntersuchung gehe man nicht davon aus, dass die Injektion solcher Partikel in ein erhöhtes medizinisches Risiko mündet. Metallpartikel dieser Grösse könnten lokale Reaktionen auslösen, «es ist jedoch unwahrscheinlich, dass es zu anderen Nebenwirkungen ausserhalb der lokalen Injektionsstelle kommt».

Erik Nolmans
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