Jürg Wittwer dreht am Lenkrad und blickt in den Himmel. Sein Jeep erklimmt einen Hügel mit 100 Prozent Steigung, also satten 45 Grad. Oben krallen sich die Stollenreifen direkt wieder eine steile Betontreppe hinab. Sicher im Tal angelangt, biegt Wittwer auf eine aus Baumstämmen gezimmerte Brücke ein. Ganz offensichtlich kennt der Mann Getriebe-Untersetzung und Achsensperre nicht nur aus Lehrbüchern.

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Das Offroad-Gelände im Fahrzentrum Betzholz bei Rapperswil, dem grössten von schweizweit acht des TCS, haben die Mitarbeiter im Frühjahr 2019 eigenhändig angelegt. Aber die TCS-Truppe kann mehr: 220 Patrouilleure leisten im Jahr rund 360 000 Panneneinsätze, in vier von fünf Fällen kann das Fahrzeug weiterfahren. Acht Rechtsschutz-Zentren bearbeiten 40 000 Rechtsfragen, 21 technische Zentren nehmen 143 000 Fahrzeugchecks vor, in 55 000 Fällen springt die Reiseversicherung ein, fast 6000 Abklärungen und 1300 Patiententransporte stehen in den Protokollen des medizinischen Personals. 29 Campings weisen 2020 bis Ende September 720 000 Logiernächte aus – ein Rekordwert, der neuen Lust an Heimatferien in Zeiten von Corona geschuldet. Und 80 000 Erstklässler sind neu im Besitz einer Leuchtweste für ihren Schulweg.

Der TCS ist ein schweizweit einzigartiges Gebilde: Verband und Interessengruppe, eingetragener Verein und zugleich als Unternehmen tätig, Massenorganisation mit Zentralverwaltung und 24 Regionalsektionen: Wie führt man so etwas?

Dirk Ruschmann
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