Erst seit wenigen Monaten bestimmt Morten Wierod (53) die Geschicke von ABB, doch hat er bereits für Aufsehen gesorgt: Der Norweger will die Sparte Robotics, die 2024 sieben Prozent an den Gesamtumsatz beisteuerte, verkaufen oder an die Börse bringen. Strategisch ein richtiger Entscheid. Denn der Bereich wirft die geringsten Margen ab, ist höchst kapitalintensiv und zyklisch. Obwohl ABB global zweitgrösster Hersteller von Industrierobotern ist, lief der Absatz in den letzten Jahren auf Sparflamme. Auch im ersten Quartal lieferte der Sektor magere Resultate.
Sonst jedoch ist ABB gut unterwegs: Der Umsatz legte im Auftaktquartal zwar nur leicht zu, dafür verbesserte sich das Ebitda um 13 und der Gewinn um 22 Prozent. Wierod hat denn auch den positiven Ausblick für 2025 bestätigt. Mittel- bis langfristig sieht es ebenso erfreulich aus. Der Umbau vom diversifizierten Industriekoloss zum spezialisierten Anbieter von Eletrifizierung sowie Automation ist weitgehend abgeschlossen. In den USA bekommt zwar auch ABB die Zölle zu spüren, doch nur mässig. Laut VR-Präsident Peter Voser (66) deckt der Konzern 75 bis 80 Prozent der dortigen Verkäufe über lokale Produktionsstätten ab.