René Beyer ist am 13. April mit 61 Jahren verstorben und hinterlässt eine grosse Lücke. Er war Alleininhaber der Beyer Chronometrie, des wohl ältesten Uhrengeschäfts der Welt. Seit 1927 residiert es an der Zürcher Bahnhofstrasse 31 in einer Immobilie im Portefeuille der UBS. Beyer führte die Familienfirma mit über 60 Mitarbeitenden und geschätzten 70 Millionen Franken Jahresumsatz als Vertreter der achten Generation. Fast 30 Jahre lang. Sein Uhrenwissen war grenzenlos, seine Liebe für die Uhrmacherei auch. Davon erzählt sein Uhrenmuseum im Untergeschoss der Boutique.
Diese ist noch für etwas anderes weit über Zürich und die Schweiz hinaus bekannt: Im Multimarkensortiment figurieren Rolex und Patek Philippe. Beide sind für ihre goldenen Standards und eisernen Regeln bekannt, die sie autorisierten Händlern auferlegen. Dazu gehört für gewöhnlich auch, dass es nur ein Entweder-oder gibt. Sowohl als auch zu haben, ist eine seltene Ehre. Sie beruht auf langjährigen, engen und persönlichen Verbindungen der Familie Beyer zu beiden Häusern.
Mit René Beyer endet die Beyer-Familientradition. (Geschäft in Zürich)
Noch ist nicht bekannt, wie es mit dem Traditionshaus ohne den legendären Patron weitergeht. Er hat keine Kinder, wie auch seine Schwester Muriel Zahn-Beyer. Ihr hat Beyer aus gesundheitlichen Gründen vor einiger Zeit die Verantwortung übertragen, nicht aber den Besitz. Der gehe dereinst wohl an Patek Philippe über, wird gemunkelt. Passen würde es: Adresse, Reputation und Belegschaft von Beyer Chronometrie sind 1 a – und die Beziehung aufs Feinste eingespielt.