Was vor 70 Jahren ziemlich revolutionär war, ist heute eine Ikone: die Taucheruhr Fifty Fathoms von Blancpain. Die Manufaktur aus Le Brassus reklamiert für sich, 1953 «die erste moderne Taucheruhr der Welt» geschaffen zu haben. Wir setzen den Superlativ in Anführungs- und Schlusszeichen, weil auch andere ihn für sich beanspruchen … Was nicht in Frage steht: Die Fifty Fathoms ist eine der wichtigsten, einflussreichsten, stilbildensten Taucheruhren überhaupt – zusammen mit der Submariner von Rolex. 

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Entworfen hat die Fifty Fathoms – deutsch: 50 nautische Faden, was knapp 100 Metern entspricht –  Jean-Jacques Fiechter, damals CEO von Blancpain und leidenschaftlicher Taucher, notabene in einer Zeit, als diese Disziplin gerade erst entdeckt wurde. Seine Fifty Fathoms mit einseitig drehbarer Lünette hatte auf Anhieb Erfolg. Sie machte Exkursionen in die Unterwasserwelt sicherer. Und Blancpain zu einer jener Schweizer Uhrenmarken, die mit der Meereswelt assoziiert werden.

Auch heute hat Blancpain einen Chef, der das Tauchen liebt – oder hat der Chef die Marke ausgewählt, weil er das Tauchen liebt? Anyway: CEO und Präsident der Marke Marc Hayek ist ein Unterwasserfreak und passionierter Taucher. Er ist der Sohn von Swatch-Group-Präsidentin Nayla Hayek und Neffe von Swatch-Group-CEO Nick Hayek. Tauchen ist sein Ding, sein Ehrgeiz dabei gross: Marc Hayek ist brevettierter Tek-Taucher: Dank Kreislauftauchgeräten, welche die ausgeatmete Luft auffangen und wieder anreichern, können Tauchgänge stundenlang in die Länge gezogen werden. Nun gibt es Mechanik made in Le Brassus zur Hightech: Mit der Fifty Fathoms Tech Gombessa bringt Hayek eine Uhr heraus, mit der Tauchzeiten von bis zu drei Stunden gemessen werden können. 

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Tauchen ist sein Ding: CEO und Präsident der Marke Marc Hayek.

Quelle: ZVG

Entwickelt hat Hayek das 47 Millimeter grosse Profi-Tool zusammen mit dem legendären Unterwasserfotografen Laurent Ballesta – auch er ein Rebreathe-Taucher. Er ist Blancpain-Botschafter, Hayek taucht oft mit ihm. Weil gut Ding auch unter Wasser oftmals Weile haben will und dank der Rebreathe-Technologie die zeitlichen Grenzen verschoben sind, lag die Idee nahe, einen mechanischen Zeitmesser zu bauen, der da mithalten kann. Der zündende Funke an der Erfindung war diese Idee, deren Umsetzung erfolgte höchst schlicht: Die Zusatzkomplikation erfüllt ein Zeiger aus der Mitte, der für eine Runde drei Stunden braucht, auf der Lünette sind entsprechend 180 Minuten indiziert. Die Erfindung ist zum Patent angemeldet. Das neue Fifty-Fathoms-Modell wurde nicht nur als «Weltneuheit» lanciert, sondern auch als Anfang einer neuen, auf Profis ausgerichteten Kategorie innerhalb dieser Blancpain-Kollektion. 

By the way: Gombessa ist ein Projekt zur Erforschung der Tiefsee. Ballesta hat es vor zehn Jahren begonnen, Blancpain unterstützt es seit Anbeginn. Zur Tech Gombessa ist es unter anderem wegen der Tamataroa-Mission gekommen: Diese widmet sich voll und ganz dem Grossen Hammerhai (Sphyrna morkarran) in Französisch-Polynesien. Das Besondere daran: Der Riesenfisch wird weder getagget noch gechipt, sondern auf Distanz erforscht – was mitunter eine zeitaufwendige Geduldsprobe für die Taucher bedeutet.

Im Januar ist Blancpain mit der auf 70 Stück limitierten Anniversary Series lll Act 1 (42-mm-Gehäuse, 17’800 Franken) ins Jubiläumsjahr gestartet. Im Februar nun also die Tech Gombessa mit Beinamen Act 2 (47-mm-Gehäuse, 26’300 Franken): Die Erwartung auf Act 3 im März ist geweckt.  

Die Uhr

Blancpain Fifty Fathoms Tech Gombessa

Blancpain Fifty Fathoms Tech Gombessa

Quelle: ZVG

Gehäuse: 47 mm, Titan, Heliumventil bei 9 Uhr. 
Lünette: einseitig drehbar, aus schwarzer Keramik.
Kaliber: 13P8 mit 120 Stunden Gangreserve.
Wasserdicht bis 30 bar (ca. 300 m).
Preis: 26’300 Franken.
 

Iris Kuhn Spogat
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