Herr Carriero stammt die Idee für #BreitlingSelect von Ihnen?
Ja. Es ist mein Job die digitale Transformation voranzutreiben und damit auch, solche Ideen zu haben und zu aktivieren. 

Wie sind Sie darauf gekommen?
Wir leben in einer digitalen Welt. Und es gibt den Trend, Luxusprodukte zu erfahren, ohne sie zu besitzen. Als Unternehmen, das mit der Zeit geht, bedeutet das neue Opportunitäten mit digitalen Lösungen auf solche Trends zu reagieren. So gesehen, ist das Programm eine wichtige Wegmarke in unserem eigenen digitalen Vorankommen.  

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Schon, aber inhaltlich: Warum soll ich ein Uhrenabo lösen? 
Warum nicht? Abonnements sind in den letzten Jahren und zusätzlich gepusht durch die Corona-Krise in vielen anderen Produktkategorien aufgekommen, zum Beispiel bei Wein, Zigarren, Mode. Heute ist es normal geworden, für einen Service eine Flat-Rate zu bezahlen. Sie sind eine andere Art die Produkte zu erleben und sie zu konsumieren. Das ist eine Chance für eine Uhrenmarke wie Breitling, denn es bringt einerseits Visibilität und andererseits Zugang zu neuen Zielgruppen.

Die da wären?
In den USA, wo wir das Programm zuerst lancierten, haben wir viele jüngere Leute erreicht, von denen die meisten zuvor keine Uhr getragen und schon aus rein finanziellen Gründen nicht einmal daran gedacht haben, sich eine Schweizer Luxusuhr zuzulegen. Damit ist dieses Programm für uns ein Eckpfeiler geworden in unserer Philosophie des «inklusiven Luxus». #BreitlingSelect ist eine innovative Einladung, sich auf unkomplizierte Weise mit unserer Marke vertraut zu machen, sie kennenzulernen und «Luxusuhr» ganz anders zu erfahren.

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Was, wenn ich am Ende keine Uhr kaufen will? Ausser Spesen nichts gewesen?
Es besteht keine Verpflichtung, eine Uhr aus der #BreitlingSelect Kollektion zu erwerben. Wenn Sie sich nach einem Jahr entscheiden sollten, keine Uhr zu kaufen, sind die 1825 Franken nicht einfach weg – denn Sie konnten für diesen Betrag zwölf Monate lang bis zu drei verschiedene Breitling-Modelle tragen und ausprobieren. Es besteht zudem die Möglichkeit, das Abo zu verlängern.

Wie stellen Sie bei dem ganzen Online-Hin-und-Her sicher, dass Sie nicht übers Ohr gehauen werden?
Für die finanzielle Abwicklung arbeiten wir mit einem Partner, der die Überprüfungen für uns übernimmt. 

Wie viele Members von #BreitlingSelect kaufen am Ende eine der gemieteten Uhren auch?
Je nach Länge der Abonnementsdauer, kaufen 40-70 Prozent der Members von #BreitlingSelect anschliessend eine Uhr. 

Wie ist das Angebot in der Schweiz angelaufen?
Wir sind sehr zufrieden mit der bisherigen Entwicklung. In gewissen Märkten übersteigt die Nachfrage das Angebot.

Das heisst, es gibt Wartezeiten?
Wir versuchen, Wartezeiten möglichst zu verhindern, aber bei gewissen Modellen, die besonders gefragt sind, lässt es sich nicht vermeiden.  

Das Miet-Sortiment ist auf Secondhand-Modelle beschränkt. Bleibt das so?
Wir müssen hier präzisieren. Die Modelle, die in die #BreitlingSelect-Kollektion aufgenommen werden, sind zu Beginn neue Uhren aus der aktuellen Kollektion. Dann werden sie von den Abonnenten getragen. Wir haben einige spannende Ideen, wie wir diese Kollektion zukünftig erweitern werden. 

Und was haben Sie in Sachen CPO vor?
Wir sind mit unserer eigenen Plattform, Breitling Trade, gestartet. Wir vernetzen dadurch Besitzer von Breitling-Uhren. Der «Schlüssel» für den Zugang zur Plattform ist das Breitling NFT (der digitale Zwilling der Uhr in der Blockchain). Die Breitling-Uhrenbesitzer können sich auf unserer Marktplattform treffen und direkt Angebote platzieren oder Uhren tauschen und kaufen. Wir bieten den Service der Echtheitsprüfung an, und ermöglichen mittels des digitalen Passes die Übertragung des Eigentums an der Uhr. Ausserdem können unsere Kunden eine getragene Breitling-Uhr beim Kauf einer neuen Uhr eintauschen. Die Uhren, die wir auf diese Weise erstehen, werden entweder ins #BreitlingSelect Sortiment aufgenommen oder in unseren Outlets verkauft.

Was zieht Breitling, was ziehen Sie als Chief Digital & Technology Officer aus #BreitlingSelect?
Obschon das meiste digital abgewickelt wird, haben wir einen direkten und persönlichen Kontakt zu unseren Kunden. Wir erhalten ein klares Bild dessen, was wem gefällt, was erwartet wird. Die Wahl der Uhr hängt nicht vom Preis ab, da der Preis des Abonnements nicht von Modell zu Modell variiert. Daher ist das Feedback, das wir zu Farbe, Form, etc. bekommen, völlig unvoreingenommen. 

Eines ihrer anderen Steckenpferde ist Blockchain. Worum gehts?
Bei der ganzen Transformationsfrage geht es sowohl im Handel wie in der Industrie als Ganzes in Richtung «direct to customer». Blockchain ist da ein starkes Glied in der Kette. Zu den Kunden, die beim Fachhändler eine Breitling kaufen, haben wir keinen direkten Kontakt. Der Blockchain-basierte Pass ändert dies, indem er es uns ermöglicht, mit allen Breitling-Besitzern in Kontakt zu treten, wobei der digitale Zwilling der Uhr als anonymer Stellvertreter dient. Dreh- und Angelpunkt sind alle wichtigen und nützlichen Informationen zur Uhr in der Blockchain. So können wir den Kunden zum Beispiel informieren, wenn es Zeit für einen Service oder einen Armbandwechsel ist. Wir nennen das 0-Data-CRM. Darüber hinaus ist der Blockchain-basierte Pass nützlich, wenn eine Uhr wiederverkauft wird oder auch im Falle von Diebstahl oder Verlust.

Auch da hat Breitling die Nase vorn. Ihr Ehrgeiz?
Wir wollen Vorreiter sein. Inklusivität und Nachhaltigkeit gehören zu unseren Kernwerten. #BreitlingSelect ist ein perfektes Beispiel dafür.

Iris Kuhn Spogat
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