Im laufenden Jahr hat Rolex gleich drei Ikonen mit denkwürdigem Geburtstag: Die Daytona wird 60, die Explorer und Submariner sogar 70 Jahre alt. Ob die Genfer das mit besonderen Modellen feiern, wissen wir erst Ende März, wenn an der Watches & Wonders die Neuheiten 2023 vorgestellt werden. Was wir heute schon sagen können: Sollte es Jubiläumsuhren geben – was natürlich alle Welt hofft –, werden diese sich höchst geringfügig von den Standard-Modellen unterscheiden. So hat es bei Rolex System, seit eh und je, mit sehr viel Erfolg. Ein kurzer Blick zurück.  

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Die Oyster, eingeführt 1926, war die erste wasserdichte Armbanduhr, dank einem hermetisch abgeschlossenen Gehäuse. Sie war ein Meilenstein, nicht nur für Rolex. Bahnbrechend war der Perpetual-Rotor, den die Genfer 1931 herausgebracht haben: Der Selbstaufzugsmechanismus mit Rotor ist auch heute noch das Herzstück der meisten mechanischen Uhren mit Automatikkaliber. Und die fünfzackige Krone? Sie steht für das Rolex-Motto «a crown for every achievement». 

Daytona wird 60

Den Namen hat sie vom 24-Stunden-Rennen von Daytona Beach, Florida, wo Rolex Anfang der 1960er Jahre offizieller Zeitnehmer wurde. Die Daytona brachten die Genfer 1963 heraus. Sie war als das ultimative Instrument für Langstreckenrennfahrer konzipiert, mit Tachymeterskala auf der Lünette zur Berechnung von Durchschnittsgeschwindigkeiten. Eine Daytona gehörte beim ambitiösen Rennen in den USA fortan mit dem Pokal zur Siegerprämie. 

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Daytona, aktuelles Modell.

Quelle: PD

Das Daytona-Design blieb in all den Jahrzehnten grosso modo unverändert. Trotzdem gibt es inzwischen eine breite Daytona-Palette – Edelstahl, Gold, Platin, alte Modelle mit Handaufzug, dann mit dem modifizierten Zenith-Kaliber El Primero und seit 2000 mit eigenem Manufakturwerk. Heute zählt die Rolex Daytona zu den begehrtesten Uhren überhaupt, die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem. Die Wartelisten der Händler sind episch lang. Die Preise auf Plattformen wie Chrono24 erreichen ein Zigfaches des Retailpreises.

Aperçu: Die Daytona fristete im Schatten der ikonischen Submariner und später der GMT-Master ein Mauerblümchendasein – bis Paul Newman sie in den 1980er Jahren für sich entdeckte. Der Schauspieler, privat ein leidenschaftlicher Rennfahrer, wurde oft mit einer Daytona am Handgelenk fotografiert, was einen Hype auslöste. So wurde aus Newman ein Rolex-Botschafter und aus seinem Lieblingsmodell – mit Hilfszifferblättern und Minuterie in derselben Farbe – die Paul Newman Daytona. 2017 bezahlte ein Sammler bei einer Auktion 17 Millionen für Newmans Uhr.    

Submariner wird 70

Wie andere Rolex-Ikonen wurde auch die Submariner aus praktischen Überlegungen heraus konzipiert: Der Input zu einer Taucheruhr, die auch an Land «verhebet», kam vom damaligen CEO, René-Paul Jeanneret, einem Hobbytaucher. 1953 wurde die erste Submariner eingeführt. Sie war die erste Taucheruhr überhaupt, so robust, dass sie erst bis 100 Meter Tiefe dicht hielt, dann mit der Referenz 6’200 bis 200 Meter, heute sind 300 Meter Standard. 

First Submariner, 1953

Submariner, erstes Modell 1953.

Quelle: PD

Die Submariner war auf einen Schlag ein Erfolg, nicht nur bei Tauchern, und zwar genau deshalb, weil man mit ihr nicht nur unter Wasser kann, sondern auch in die Oper. Das Modell wurde über die Jahrzehnte zwar ständig weiterentwickelt – grösser, leistungsfähigere Kaliber, Chronometer-Zertifikat, Datumsfenster, Kronenschutz, Goldversion, farbige Lünetten, Saphirglas –, aber stets in so kleinen Schritten und mit so grossem Respekt vor dem Ur-Design, dass eine Submariner, ganz gleich aus welchem Jahr, noch heute leicht als solche zu erkennen ist. 

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Submariner, aktuelles Modell. 

Quelle: PD

Die Referenz 6538 machte Karriere am Handgelenk von Sean Connery aka James Bond in «Dr. No» und gilt mit ihrem zeitlosen Design als Uhr, die genauso gut zur Oper passt wie zum Tauchen. 

Explorer wird 70

Die Rolex Explorer wurde anlässlich der Erstbesteigung des Mount Everest 1953 herausgebracht: Eine klassische, robuste Drei-Zeiger-Uhr, bei der es in erster Linie darum ging, dass die Zeit auch unter schwierigen Bedingungen gut abzulesen war.

First Explorer, 1953

Explorer, erstes Modell 1953.

Quelle: PD

An ihren Handgelenken hatten die beiden Alpinisten Tenzing Norgay und Sir Edmund Hillary einen Rolex-Chronometer, bezeichnet als «Pre-Explorer» und heute zu bewundern im Uhrenmuseum von Beyer Chronometrie an der Zürcher Bahnhofstrasse. Daraus ist weiterentwickelt die Explorer geworden.

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Explorer, aktuelles Modell.

Quelle: PD

Das Modell, unauffällig wie eh und je, gilt heute als Kult-Uhr insbesondere unter Sehnsuchtsabenteurern. Auch diese Uhr, klein, diskret, aus Stahl, mit arabischen Ziffern bei 3-6-9, hat Stars fasziniert, allerdings mehr hinter den Kulissen: So war sie die Wahl des britischen Schriftstellers und James-Bond-Erfinders Ian Fleming. Rolex Explorer laufen an Auktionen Rolex-mässig gut, aber mit viel weniger Lärm und Preisexzessen als Submariners und Daytonas. 

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