Wenn es um Millionen geht, Dutzende von Millionen, ist Diskretion alles. Voller Stolz hat Torsten Müller-Ötvös, Chef des britischen Edelautobauers Rolls-Royce, zwei neue Fahrzeuge vorgestellt und in allen bemerkenswerten Details erläutert und erklärt, was diese einzigartigen Unikate auszeichnet. Nur eines hat der Deutsche natürlich nicht verraten: in wessen Auftrag er die beiden Fahrzeuge – oder sollten wir sie besser Kunstobjekte nennen? – hat fertigen lassen. Bekannt ist nur: «La Rose Noire Droptail», das tiefrot schimmernde Schmuckstück, wurde an der Autoschau im kalifornischen Pebble Beach seiner Besitzerin übergeben, der lila-violett lackierte «Amethyst Droptail» wurde nach Gstaad geliefert.

Aber an wen? Wer fährt künftig in einem der 25 bis 30 Millionen Pfund teuren Zweisitzer, an denen so ziemlich alles – innen wie aussen – massgefertigte Handarbeit ist? Wer hat sich die Fahrzeuge geleistet, die beide zu den teuersten Autos der Welt zählen?

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Hélène Mercier Arnault mit Gatte und Roger Federer und Gattin: Fährt Sie die «Rose Noire»

Hélène Mercier Arnault mit Gatte und Roger Federer und Gattin: Fährt Sie die «Rose Noire»?

Quelle: Getty Images

Fährt Hélène Mercier Arnault die «Rose Noire»?

Die «Rose Noire», so viel liess sich Rolls-Royce entlocken, sei für «die Matriarchin einer internationalen Familie», die eng mit Champagner und Kunst verbunden sei. Was natürlich sofort die Spekulation nährte, es könnte sich um Hélène Mercier Arnault handeln, die zweite Frau von LVMH-Patron Bernard Arnault.

Klar ist: Arnault hat eine imposante Autosammlung, in der auch diverse Modelle von Rolls-Royce glänzen. Und diverse Mitglieder der Luxusdynastie wurden schon in Pebble Beach – an der Autoschau und im dortigen Golfclub – gesehen. Zudem wären die Kosten für das Fahrzeug für die zweitreichste Dynastie der Welt locker zu stemmen.

Aber wie gesagt: Dass die «Rose Noire» nun zum Fuhrpark der Arnaults gehören soll, ist blosse Spekulation. Unterstrichen wird dies, weil das Auto eben nicht nur mit der französischen Luxusdynastie in Verbindung gebracht wird, sondern auch mit der milliardenschweren Sängerin Rihanna. Ihre Vorliebe für dunkle Baccara-Rosen solle sich im Fahrzeug spiegeln. Wobei natürlich viele Frauen die geheimnisvolle Rosenart lieben.

 
Kostenpunkt rund 30 Millionen Pfund: «La Rose Noire» von Rolls-Royce.

Kostenpunkt rund 30 Millionen Pfund: «La Rose Noire» von Rolls-Royce.

Quelle: ZVG

Zur Besitzerin oder zum Besitzer des «Amethyst Droptail» gibt es bislang keine Spekulationen. Er oder sie muss etwas mit dem Nobelort Gstaad zu tun haben, dort wohl den Wohnsitz haben. Aber das haben viele, die sich das Fahrzeug leisten können. Einziger Zusatzhinweis: Der Auftraggeber soll aus einer Weltgegend stammen, in denen Wüsten grosse Flächen des Landes einnehmen.

Klar ist: Früher oder später werden wir erfahren, wer in der automobilen Haute Couture unterwegs ist. Ein Foto in den sozialen Medien genügt.

 
Wurde nach Gstaad geliefert: Der «Amethyst Droptail» von Rolls-Royce.

Wurde nach Gstaad geliefert: Der «Amethyst Droptail» von Rolls-Royce.

Quelle: ZVG

Was die beiden Rolls aus Schweizer Sicht einzigartig macht, ist, dass sie quasi um die Lieblingsuhren der neuen Besitzer gebaut wurden, dass Rolls-Royce für die Fahrzeuge eng mit den beiden Schweizer Uhrenmanufakturen Audemars Piguet und Vacheron Constantin zusammengearbeitet hat.

Der Rolls unter den Vacherons

Im «Amethyst Droptail» ziert eine einzigartige Vacheron Constantin das Armaturenbrett. Natürlich ist auch die Uhr ein Einzelstück. Das in Genf handgefertigte Modell mit dem Namen «Les Cabinotiers Armillary Tourbillon» verfügt über ein kompliziertes Handaufzugswerk und ist sicher in einer speziell entwickelten Halterung untergebracht, so dass es auf Wunsch herausgenommen und getrennt vom Auto aufbewahrt werden kann. Der Zeitmesser verfügt über eine doppelt retrograde Anzeige mit sofortiger Rückstellung der Stunden und Minuten sowie über ein zweiachsiges Tourbillon.

 
Eingebaut Uhr von Vacheron Constantin im «Amethyst Droptail»: Natürlich ein Einzelstück.

Eingebaut Uhr von Vacheron Constantin im «Amethyst Droptail»: Natürlich ein Einzelstück.

Quelle: ZVG

Die Handwerker von Vacheron und Rolls haben sichergestellt, dass Formen, Materialien und Farben der Uhr perfekt mit dem Fahrzeug harmonieren. Die Instrumentenzifferblätter kombinieren amethystfarbene Einsätze mit der teilweise gebürsteten und polierten Oberfläche der Zeiger des Zeitmessers. Die Vacheron ist auf einer weissgoldenen Grundplatte mit einem handgefertigten Sonnenschliff-Guilloche-Muster befestigt.

Royal Oak, one of a kind

Während im «Amethyst» ein klassischer Zeitmesser gezeigt wird, schmückt eine veritable Ikone die Armaturentafel der «Rose Noire». Wir sprechen von einer Royal Oak, die es nur einmal gibt. Audemars Piguet nennt die mit 43 Millimetern Durchmesser sehr stattliche Uhr «Royal Oak Concept Split-Seconds Chronograph GMT Large Date». Es handelt sich um einen Flyback-Chronographen mit Split-Seconds-Mechanismus.

Natürlich ist dieses Einzelstück perfekt auf die Farbgebung des Fahrzeugs abgestimmt: Es verfügt über rote Stundenmarker und eine rote Innenlünette, die einen leuchtenden Kontrast zum schwarzen, skeletierten Zifferblatt bilden. Die Integration des Zeitmessers stellte eine grosse Herausforderung dar: Die Kunden wünschten sich, dass er sowohl im Auto montiert als auch abnehmbar sein sollte, damit er an einem Armband befestigt und getragen werden kann. Dies wurde mit einem elektrischen Verschlussmechanismus realisiert, der den Zeitmesser auf Knopfdruck sanft präsentiert. Nach dem Abnehmen der Uhr wird die Öffnung in der Blende von einer eleganten durchbrochenen Titanuhr mit einer Weissgoldmünze mit Rosengravur verdeckt, die von den Kunsthandwerkern von Audemars Piguet handgefertigt wurde.

Blende für die «Royal Oak Concept Split-Seconds Chronograph GMT Large Date» von Audemars Piguet.

Blende für die «Royal Oak Concept Split-Seconds Chronograph GMT Large Date» von Audemars Piguet.

Quelle: ZVG
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