Am 16. März präsentierte die Swatch Group ihre Zahlen zum Geschäftsjahr 2022. Was davon hängen blieb: 2022 war okay. In der Gruppe, in der 85 Prozent der Belegschaft in der Produktion beschäftigt sind, ist Homeoffice ein No-Go. Zurück in den SMI will CEO Nick Hayek keinesfalls, dass dies dem Aktienkurs guttun würde, interessiert ihn nicht. Der Credit Suisse hält er die Treue. Und: 2023 wird ein Rekordjahr – wenn es nach ihm und seiner Crew geht. Bon. 

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Auch die Moonswatch wurde nochmals etwas gefeiert. Sie war fraglos die genialste Uhr des vergangenen Jahres, hat dem Konzern mächtig Schub gegeben und die Massen mobilisiert. Es folgt ein minutenlanger Zusammenschnitt von Videos mit endlosen Menschenschlangen vor den 110 Swatch-Läden, die die Uhr exklusiv verkauft haben.  
Die Fortsetzung der Moonswatch-Story wird erst auf Nachfragen zum Thema. 

Eine kurze Revue: Am. 6. März postet Swatch auf Instagram: «Mission to Moonshine Gold, 7. März, Paradeplatz Zürich, 19 Uhr.» Kühne Journalisten und aufgeregte Watch-Blogger föhnten die Ankündigung bis zu einer Moonswatch aus Gold hoch. Hahaha, lacht Hayek. 

Gegeben hat es die schwarze Moonswatch mit einem Sekundenzeiger aus Moonshine Gold – einer Erfindung von Omega. Für 275 Franken. Die Uhr war in Tokio, wo sich gemäss Hayek 800 Leute versammelt hatten, in London (rund 1000), in Mailand (700) und in Zürich (500) rasch ausverkauft. Sie macht jetzt – man kennt es – im Graumarkt Karriere. Auf Chrono24 kostet sie aktuell 1024 Franken. 

Auch bei der Moonshine-Uhr ist das Angebot kleiner als die Nachfrage. Hayek sagt, es handle sich nicht um eine strategische Limitierung, das beschränkte Angebot ist der Story geschuldet: Das Moonshine Gold für die Zeiger werde bei Vollmond fabriziert, einen Tag und eine Nacht lang, und die Uhren, die daraus entstehen, nur beim darauf folgenden Vollmond verkauft. Die nächste Fuhre Goldzeigerchen wird am 6. April entstehen – am Donnerstag vor dem Karfreitag –, «da werden wir wohl früher Schluss machen», so Hayek. Im August gibt es dafür zwei Vollmonde. Tja: «Es ist, wie wenn Sie echte Trüffel essen wollen», schmückt der Patron aus, «da müssen Sie auch warten, bis Saison ist.» Die Moonshine-Gold-Story wird bis Ende Jahr fortgesetzt. 

Die Moonswatch hat nicht nur das Geschäft beflügelt, sondern gleich auch den Horizont erweitert: «Es gibt einen neuen Markt», sagt Hayek, «vor einem Jahr hatte niemand so eine Zusammenarbeit im Kopf, heute gibt es dazu wahnsinnig viele Erwartungen und Ideen von allen Seiten, und die Reaktion auf den Moonshine-Gold-Zeiger hat uns gezeigt, dass die Leute auch Lust auf mehr haben.»
 

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