Phileas Fogg, man erinnert sich, glaubte nach seiner Reise um die Welt, einen Tag zu spät angekommen zu sein – und nicht in 80 Tagen, wie er in Jules Vernes Roman «Reise um die Welt in 80 Tagen» gewettet hatte. Doch dann stellte sich heraus, dass er an einem Samstag und nicht an einem Sonntag angekommen war. Ihm war nämlich entgangen, dass er durch das Überschreiten der Datumsgrenze einen Tag gewonnen hatte – und mithin auch seine Wette.

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Mit dem eben in Tokyo anlässlich der «Watch Art Grand Exhibition» von Patek Philippe präsentierten Zeitmesser der Referenz 5330G-010 wäre Fogg die Fehleinschätzung nicht passiert: Als Weltpremiere zeigte Patek Philippe nämlich eine Weltzeituhr, bei der das Datum jeweils mit der Lokalzeit synchronisiert ist und sich automatisch vor- oder rückwärts verstellt, wenn man die Zeitzone ändert.

Komplexe Weltpremiere

Dazu ein Beispiel: Angenommen, Sie fliegen von Japan am einem 18. Juni um 12 Uhr Tokyoter Zeit nach Zürich und landen, ohne die Uhr verstellt zu haben, 14 Stunden später am Flughafen Kloten. Ihre Uhr zeigt jetzt 02 Uhr morgens an – das Datum ist auf den 19. Juni gesprungen. In Wirklichkeit ist uns Japan aber 7 Stunden voraus. Das korrigieren wir nun und stellen die Lokalzeit ein. Dazu Betätigen wir den Drücker bei zehn Uhr, bei jedem Druck springt der Stundenzeiger nach vorne bis die Städtescheibe für Paris (und ergo Zürich) oben steht und der Zeiger bei 19 Uhr landet. Der Clou: Automatisch ist die dabei Datumsanzeige um einen Tag auf das korrekte Zürcher Datum, den 18. Juni, zurückgesprungen.

Bisher musste in solchen Fällen das Datum und die Zeit unabhängig voneinander eingestellt werden. Nebenbei: Weil wir es mit einer Weltzeituhr zu tun haben, können wir auf der Scheibe auch gleich die Zeit in anderen Städten anzeigen – Peking, Los Angeles oder Dubai zum Beispiel.

Die Sache mit dem synchronisierten Datum ist übrigens technisch einiges komplexer, als der Laie vielleicht meinen könnte: Die Steuerung des Ortszeit-Datums erfolgt über ein zentrales, patentiertes Differenzialsystem mit zwei konzentrischen Rädern – 70 Komponenten braucht es allein dafür.

Zwetschgenfarbiges Zifferblatt

Auch die optische Anzeige des Datums am Höhenring oder Aussenrand des zwetschgenfarbigen Zifferblatts ist eine Première für Patek Philippe. Sie erfolgt nämlich mit einem zentralen Zeiger aus transparentem Glas, der in einem roten Balken an der Spitze endet. Damit stört der Zeiger nicht das Zifferblatt – das Datum kann gut gelesen werden.

Weil die Uhr zur Watch Art Grand Exhibition lanciert wurde, ist auf dem Städtering der Name Tokyo rot eingefärbt, das Symbol für die Tages-Anzeige, normalerweise ein Sonnensymbol, wird als roter Punkt dargestellt. Er symbolisiert die aufgehende Sonne – eine Hommage an die japanische Flagge.

Die Tokyo-Spezialausgabe ist auf 300 Exemplare limitiert und kostet rund 70'000 Franken. Doch mit anderem Design wird die Uhr auch ihren Weg in den normalen Verkaufskatalog finden.