Manche Marken leben von Geschichten. Andere schreiben sie. Doxa gehört zur zweiten Kategorie.
Die Geschichte beginnt 1889, als Georges Ducommun in Le Locle sein Atelier für präzise Zeitmesser eröffnete. Der Mann war damals gerade mal 21 Jahre alt, wusste gemäss Geschichtsschreibung aber schon sehr genau, worauf er sein Augenmerk als Uhrmacher legen wollte: auf Qualität, Innovation und Funktionalität.
Das Credo des Firmengründers ist bis heute die Leitschnur – und führte in den 1960er-Jahren zur Profilierung von Doxa als das, wofür sie heute berühmt ist: Taucheruhren zu bodenständigen Preisen. Diese Geschichte ihrerseits beginnt in den frühen 1960er-Jahren, als die Welt sich ins All träumte. Doxa forschte derweil im Neuenburgersee nach jener Zifferblattfarbe, die unter Wasser am besten funktioniert. Das Ergebnis: leuchtendes Orange.
Die Doxa SUB 200 in leuchtendem Orange.
In der Zeit entstand mit der Doxa SUB eine der ersten professionellen Taucheruhren für den breiten Markt, mit – man ahnt es – einem leuchtend orangefarbenen Zifferblatt und als Weltneuheit einer drehbaren Lünette mit Dekompressionsskala. Doxa erhielt früh Sukkurs von Jacques-Yves Cousteau, dem Pionier des modernen Tauchens. Er trug Doxa-Uhren – nicht als bezahlter Markenbotschafter, sondern weil sie für ihn offenbar vertrauenswürdige Tools waren und er davon so überzeugt war, dass er für sich respektive seine Firma U.S. Divers einen Exklusivvertrag zum Vertrieb von Doxa-Sub-Uhren aushandelte.
Und dann kam die Quarzkrise. Doxa verlor an Bedeutung, wechselnde Eigentümer versuchten in den 1980er- und 1990er-Jahren glücklos, die Marke zu beleben, und es gäbe sie wohl nicht mehr, wäre da nicht die Uhrmacherfamilie Jenny: Ihr gehört die in Biel domizilierte Walca Group, die spezialisiert ist auf die Herstellung von Private-Label-Uhren. 1997 übernahm sie Doxa und holte sie nach Biel.
Heute produziert Doxa dort mechanische Uhren, die sich an den historischen Vorbildern orientieren. Herzstück ist die SUB-Serie: klare Form, gute Proportionen, solide Technik, Design follows function – eine Doxa muss man nicht erklären.
Preislich mäandert die Marke zwischen knapp 1000 und 3000 Franken – angesichts der Fertigungsqualität, der Schweizer Werke und des originalen Designs fair, insbesondere im Vergleich mit anderen Heritage-Marken.
Jan Edöcs, Chef der Marke Doxa.
Geleitet wird das Unternehmen seit 2019 von Jan Edöcs, einem CEO mit vielen Jahren Erfahrung in der Industrie und mit ruhiger Hand. Er hat Doxa nicht neu erfunden, sondern modernisiert – mit klarer Linie in der Produktentwicklung und der Wiedererweckung der SUB 200. Der gebürtige Bieler jagt keinen schnellen Trends hinterher, macht keine lauten Kampagnen und keine Kapriolen: Das Neue an der neuen SUB 200 ist die einseitig drehbare Edelstahllünette mit poliertem Einsatz. Sie verändert das Gesicht der Uhr unmerklich und doch bemerkenswert. Mit der neuen Lünette wirkt die SUB 200 schlanker als die Variante mit Saphirglas und reflektiert auch das Licht anders – irgendwie entspannter.
Das Modell kommt Doxa-like in den acht Farben der Marke heraus: Orange, Silber, Weiss, Schwarz, Türkis, Marine, Gelb und Grün.
Gehäuse: 42 mm, Edelstahl
Werk: Sellita SW200-1
Wasserdicht: bis 200 m
Preis: ab 920 Fr.