Der britische Uhrenhändler Watches of Switzerland rechnet bis 2028 mit mehr als einer Verdoppelung seines Umsatzes und Gewinns. Eine optimistische Prognose für ein Unternehmen, dessen Marktwert in diesem Jahr aufgrund von Befürchtungen einer Verlangsamung im Luxussegment um mehr als 40 Prozent eingebrochen ist.

Der führende Verkäufer von Rolex-Uhren mit Sitz in London erklärte, dass er «stärker denn je» sei, obwohl der Umsatz von 379 Millionen Pfund (419 Millionen Franken) im zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten verfehlte.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Rolex macht die Hälfte des Umsatzes aus

Die Aktien von Watches of Switzerland stiegen im frühen Handel in London um mehr als 13 Prozent. Der Aktienkurs des Unternehmens war in diesem Jahr gesunken, nachdem Investoren negativ auf den Kauf der Schweizer Marke Bucherer durch Rolex reagiert hatten. Analysten warnten, es bestehe das Risiko, dass Rolex beginnen könnte, die Versorgung mit seinen Uhren weg vom britischen Unternehmen zu lenken. Rolex macht etwa die Hälfte des Umsatzes von Watches of Switzerland aus.

Die Prognosen sind optimistisch

Mit seiner frischen Langzeitprognose gab das Unternehmen am Dienstag bekannt, dass es beabsichtigt, einen Umsatz von über 3 Milliarden Pfund (etwa 3,3 Milliarden Franken) zu erzielen, während es Pläne für neue Showrooms vorantreibt und die M&A-Aktivitäten erhöht.

Der Verkauf gebrauchter Rolex-Uhren, die in das CPO-Programm («Certified Pre-Owned») des Schweizer Uhrengiganten fallen, wird in Zukunft auch ein bedeutender Umsatztreiber sein. Es wird vermutet, dass der Anteil an CPO-Uhren bis 2028 in den USA 20 Prozent und in Grossbritannien 10 Prozent ausmachen wird. «Beim Gebrauchtmarkt gibt es noch viel Luft nach oben», sagte der Geschäftsführer Brian Duffy in einem Interview.

Des Weiteren plant Watches of Switzerland, seine Expertise im Verkauf von Edeluhren in den Schmuck-Bereich zu übertragen. Bei Luxusschmuck sieht das Unternehmen ein hohes Wachstumspotential.

Wachstum in den USA

Der Uhreneinzelhändler sagte, er sei weiterhin auf Kurs, seine Ziele im laufenden Jahr zu erreichen, wobei die Umsätze im zweiten Quartal in den USA um 11 Prozent bei konstanten Wechselkursen wuchsen. Die Umsätze im Vereinigten Königreich blieben jedoch stabil, da einige Geschäfte wegen Renovierungsarbeiten geschlossen waren.

Duffy sagte, dass die Modernisierungen der britischen Showrooms des Unternehmens vor Weihnachten abgeschlossen sein werden, zusammen mit seiner Rolex-Boutique in Orlando, Florida, was dem Unternehmen helfen wird, seine jährlichen Umsatzziele zu erreichen.

Watches of Switzerland gibt auf zwei Ebenen Anlass zur Beruhigung: mit starkem Umsatzwachstum in den USA kurzfristig und dem langfristigen Plan, «der das Vertrauen der Gruppe in die Sicherung eines wachsenden Anteils an Volumen von Schlüssellieferanten, einschliesslich Rolex, bestätigt», sagte Jefferies-Analyst James Grzinic in einer Notiz an die Kunden.

(bloomberg/rul/spi)

BILANZ Watches Newsletter abonnieren
Erhalten Sie jeden Freitagnachmittag unseren BILANZ Watches Newsletter und erfahren Sie alles über aussergewöhnliche Zeitmesser, die Macherinnen und Macher hinter den Marken, Branchengeflüster und Trends.
BILANZ Watches Newsletter abonnieren