Die Uhrenbranche ist eine Männerbranche? Muss man so sehen, wenn man einen Blick auf das Who is Who der BILANZ wirft, einem Querschnitt durch die Schweizer Uhrenlandschaft. Es gibt bei den führenden Herstellern genau eine weibliche CEO, Cathérine Renier, Chefin von Jaeger LeCoultre. Ab 2024 bekommt sie Gesellschaft von Ilaria Resta, die CEO wird von Audemars Piguet (AP) und François-Henry Bennahmias ersetzt. Er hat die Luxusuhrenmarke, die nach wie vor den Familien Audemars und Piguet gehört und damit in Privatbesitz ist, gross gemacht: Mit rund zwei Milliarden Franken Umsatz gehört sie heute zu den Top 5. 

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So untervertreten Frauen in Chefpositionen sind, so wesentlich sind sie in der Uhrenproduktion selbst. Essenzielle Feinarbeiten wie Polieren, Emaillieren und Assemblieren sind typische Frauenjobs. Wie gross ihr Anteil am Ganzen ist, schlüsselt der Arbeitgeberverband leider nicht auf, sondern zählt einfach zusammen: 2022 waren in den rund 700 Unternehmen der Branche 60823 Menschen beschäftigt.

Zu den grossen Arbeitgebern mit über 1000 Beschäftigten gehören Swatch Group, Rolex, Cartier, Audemars Piguet und LVMH Swiss Manufactures mit den Marken Hublot, Zenith und TAG Heuer. Letztere hat das Glück, Carole Forestier-Kasapi, aka Königin der Kaliber, als Movement Director bei sich zu haben. Sie ist vielfach preisgekrönt und hat 2021 ist erste und einzige Frau in der langen Geschichte der Uhrmacherei mit dem Prix GAIA ausgezeichnet worden, der prestigeträchtigsten Auszeichnung der Branche. Von ihr stammen die zwei Chronographenkaliber und das Tourbillon der drei neuen Carrera-Modelle von TAG Heuer, die an der diesjährigen Watches and Wonders präsentiert wurden – mit dem Potenzial zu einem Riesenerfolg. Von ihr wird es noch viel zu berichten geben.

 

Das Who is Who der Uhrenbranche

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Iris Kuhn Spogat
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