Die Hölsteiner Uhrenmarke Oris pflegt das neue Jahr jeweils mit einer neuen Uhr zu beginnen: 2024 ist dies die Big Crown Father Time, die Uhrwerdung der noch jungen Partnerschaft mit dem Marylebone Cricket Club. 

Rolf Studer, Ihr Fazit zum vergangenen Geschäftsjahr?

Für mich war es das Jahr, in dem wir zurück zum «Old Normal» gefunden haben, zur Realität vor Corona.

Das heisst?

Das Geld, das in der Pandemie gespart und danach mit vollen Händen, tituliert als «New Normal», wieder ausgegeben wurde, ist weg. 

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Dann war es ein schwieriges Jahr für Oris?

Nein, es war ein spannendes Jahr. Unsere Kermit hat super funktioniert. Sie ist die meistverkaufte Einzelreferenz ever, was uns einerseits sehr gefreut hat, weil es uns zeigt, dass wir mit unserem Motto «Make people smile» verstanden werden. Anderseits waren wir fast ein bisschen überrumpelt vom Erfolg: Es war schwierig vorherzusehen, wie und ob eine Titanuhr mit froschfarbigem Zifferblatt und einem Kermit auf der Datumsscheibe beim Publikum ankommen würde. Sie ist super angekommen, und wir waren bis November damit beschäftigt, die Bestellungen abzuarbeiten. 

Das heisst, es gab Wartezeiten für die Kermit?

Ja, es war nicht zu vermeiden, wir waren sehr schnell out of stock, etwas, das wir zu vermeiden versuchen, weil es uns wichtig ist, dass man unsere Uhren auch sofort kaufen kann. 

Was erwarten Sie für 2024?

Wir haben zu spüren bekommen, dass das zweite Halbjahr 2023 manchen Juwelieren Sorgen bereitete. Sie sind recht nüchtern, um nicht zu sagen, zurückhaltend beim Bestellen, was in Anbetracht der politischen und wirtschaftlichen Aktualität niemanden wundert. Jede Spannung, die gelöst wird, wird aber dafür sorgen, dass sich die Stimmung im zweiten Halbjahr aufhellen wird. 

Macht Ihnen der starke Franken zu schaffen?

Das ist eine grosse Herausforderung, und ich bin überrascht, wie wenig das ein Thema ist. Ich höre immer wieder, das habe damit zu tun, dass die Industrie inzwischen fit und schlank ist und daher damit zurechtkommt. Mag sein. Aber Tatsache ist auch, dass bei den Währungsverhältnissen Geld fehlt – etwa für Marketing, Werbung und Kommunikation, alles essenziell für unsere Branche. 

Erhöhen Sie die Preise!

Das werden wir tun, um rund vier Prozent, auch im Ausland. 

Sie haben zum Auftakt 2024 eine Neuheit lanciert im Kontext Cricket – warum so nischig?

Nischig? Sagen Sie das einem Engländer, Inder oder Pakistani … Dort ist Cricket allgegenwärtig. Und wir agieren ja so, dass wir einen Sport nicht wegen des Wettbewerbs oder wegen Rekorden auswählen, sondern wegen seiner sozialen und emotionalen Ausstrahlung. Sport, der uns interessiert, macht Freude und verbindet Menschen – wie eben Cricket. Ich bin überzeugt, dass diese Uhr im Markt sehr gut funktionieren wird. 

Die Big Crown Father Time 

Wer bei Father Time an Vatertag denkt, denkt naheliegend, liegt aber daneben. Der «Father» der Father Time ist ein Wahrzeichen aus Gusseisen, das in der Cricket-Welt jeder kennt: eine eineinhalb Meter hohe Wetterfahne in Gestalt von Chronos. Die als Mann personifizierte Zeit thront auf dem Uhrturm des Lord’s Cricket Ground in London. Dieser gilt als die Wiege des Cricket-Sports, ist die Heimat des Marylebone Cricket Club (MCC) und wurde dem Club 1926 geschenkt.

Der MCC ist weltweit der aktivste Cricketverein und Oris nun – 326 Jahren nach der Club-Gründung – der erste offizielle Zeitnehmer von Lord’s. Mit dieser Sportpartnerschaft geht es Oris nicht um Publicity mit Rekorden und Höchstleistungen, sondern um die Initiative «Change for Better» mit Fokus auf nachhaltigem Wohlergehen. So nischig Cricket hierzulande ist, so riesig ist die Crowd im Cricket-verrückten England, in Indien und Pakistan. Schon allein deshalb wird es ein Leichtes sein, die auf 1926 Stück limitierte Edition zu verkaufen. Kommt dazu, dass der Zeitmesser mit seinem Bronzegehäuse, der geriffelten Lünette, der grossen Krone, dem schneeweissen Zifferblatt und dem doppelt gewölbten Saphirglas auch dem Begehren der weltweit zahlreichen Big-Crown-Fans entsprechen dürfte. Gemäss Rolf Studer ist das Geschäft jedenfalls bereits sehr gut angelaufen.  

Gehäuse: Bronze 40 mm 
Kaliber: Oris Kaliber 754, basierend auf dem Sellita SW200
Band: eines aus Leder von Cervo Volante, eines aus Bronze
Preis: 2950 Franken

Iris Kuhn Spogat
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