Fünf Uhren, die im letzten Jahr besonders aufgefallen sind. Weil sie Charakter haben. Weil sie für besondere Leistungen einer Marke stehen. Weil sie mechanisch überzeugen. Oder ganz einfach: Weil sie cool sind.

Ferdinand Berthoud FB 2T.2-1

Weil auch billige Quarzuhren heute sehr präzise Resultate liefern, haben viele Marken das Bestreben nach Ganggenauigkeit aufgegeben – wichtiger ist ihnen Lifestyle und Storytelling. Patron Karl-Friedrich Scheufele gehört zu den Ausnahmen, die sich eine akkurate Chronometrie in der mechanischen Uhrmacherei nach wie vor auf die Fahne geschrieben haben. Er hatte den Mut, 2015 mit Ferdinand Berthoud eine neue Marke zu lancieren, die sich auf die Marine-Chronometer des gleichnamigen Uhrmachers berufen. Und er liess die Spitzenuhrwerke mit ihrem feinen Kette-Schnecke-System in ein cooles Gehäuse einschalen, das zwar historische Anleihen hat, dennoch atemberaubend modern aussieht. Ein bisschen fühlen wir uns – auch bei der hier Anfang 2023 präsentierten finalen Edition der BT 2T – an Jules Verne erinnert.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 
Ferdinand Berthold

Ferdinand Berthoud FB 2T.2-1 – Grösse: 44 Millimeter, Preis: 255’000 Franken.

Quelle: ZVG

Longines Pilot Majetek

Wir haben dieses Modell stellvertretend für eine ganze Reihe von Uhren bei Longines ausgewählt, darunter die Spirit Zulu Time, die Ultra-Chron oder die Spirit Flyback. Sie stehen für das reiche Erbe der Marke aus St. Imier. Und vor allem für ihr Bestreben, historische Stücke in ausgesprochen gepflegten und historisch behutsam kuratierten Neuauflagen zu präsentieren. Bei der Majetek ist das kleine spitzwinklige Dreieck unter dem Uhrenglas der Star der Uhr. Es kann über den geriffelten Drehring um das Zifferblatt gedreht werden und macht das Instrument raffiniert zu einer Art Chronograph oder Timer. Die Ur-Majetek war 1935 für die Luftwaffe der Tschechoslowakei gebaut worden – tschechische Piloten trugen sie auch im Zweiten Weltkrieg, als sie mit den Briten gegen Nazi-Deutschland kämpften.

Longines Pilot Majetek

Longines Pilot Majetek – Grösse: 43 Millimeter, Preis: 3500 Franken.

Quelle: ZVG

Omega Seamaster Ploprof 1200 M

Wenn die Funktion eines Produktes die Form stark bestimmt, ergibt sich meist ein stimmiges Design – vor allem wenn die Funktion eine spezielle ist. Das ist bei der Seamaster Ploprof 1200 M klar der Fall, der Name verrät es. Er steht bekanntlich für Plongeur Professionnel – für Profitaucher wurde die Uhr einst ja auch gebaut. Getragen hat sie unter anderem der berühmte Meeresforscher und Unterwasserfilmer Jacques-Yves Cousteau. Schön, dass es heute wieder eine neue Auflage gibt. Auch wenn man darauf wetten könnte, dass die Uhr heute nur selten mit Meerwasser in Kontakt, geschweige denn einem Meeresboden nahekommt – wenn es sein müsste, könnte sie mitgenommen werden. Bis 1200 Meter würde sie locker mithalten.

Seamaster

Die Seamaster Ploprof 1200 M – Grösse: 55 × 45 Millimeter, Preis: 13’500 Franken.

Quelle: ZVG

Patek Philippe Calatrava 6007G

Alles spricht von der Nautilus, dabei ist die Modellreihe Calatrava für die Genfer Marke in mancherlei Hinsicht einiges bedeutender: Designer David Penney schuf den ersten Entwurf 1932 für die Familie Stern, die die Marke erst gerade übernommen hatte. Vom Werber und Grafiker Rene Bittel wurde sie 1985 gründlich überarbeitet und seither behutsam weiterentwickelt. Mit Erfolg: «Die Calatrava war nie ultramodern und nie old-fashioned», urteilt der bekannte Retailer René Beyer, sie sei «ganz einfach eine Uhr für die Ewigkeit». Dieses Jahr hat die Genfer Marke dem Modell ein paar Farbtupfer spendiert und sie mithin ziemlich radikal in den Jungbrunnen getaucht.

Patek Philippe Calatrava 6007G

Patek Philippe Calatrava 6007G – Grösse: 40 Millimeter, Preis: 32’000 Franken.

Quelle: ZVG

Parmigiani Tonda PF Minute Rattrapante

Hier geht es nicht um die Uhr an sich. Sondern um ein bemerkenswertes Kapitel der Marke. Jahrzehntelang dümpelte die von der Sandoz-Stiftung grosszügig unterstützte Marke vor sich hin und schrieb rote Zahlen. CEO Guido Terreni kommt nun das Verdienst zu, einen neuen Drive vorgegeben, das Steuer rumgerissen und die Marke rentabel gemacht zu haben. Zum Star der Marke machte er die Tonda-PF-Linie. Es gab hochkomplexe Modelle, etwa den chinesischen Kalender, eine ultrakomplexe Uhr. Einiges einfacher, aber hübsch gelöst ist die hier präsentierte Komplikation: Bei der Tonda PF Minute Rattrapante kann man sich einen künftigen Termin vormerken und den Countdown optisch nachverfolgen.

Parmigiani Tonda PF Minute Rattrapante

Parmigiani Tonda PF Minute Rattrapante – Grösse: 40 Millimeter, Preis: 28’000 Franken.

Quelle: ZVG
BILANZ Watches Newsletter abonnieren
Erhalten Sie jeden Freitagnachmittag unseren BILANZ Watches Newsletter und erfahren Sie alles über aussergewöhnliche Zeitmesser, die Macherinnen und Macher hinter den Marken, Branchengeflüster und Trends.
BILANZ Watches Newsletter abonnieren