Ewige Kalender sind ein echtes Faszinosum: Ein Sonnenjahr zählt 365 Tage, fünf Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden, was sich alle vier Jahre zu knapp einem Tag aufsummiert (23 Stunden 15 Minuten) und vom 29. Februar ausgeglichen wird. Das einem Computer beizubringen, ist Peanuts. Aber ein mechanisches Räderwerk so zu konstruieren, dass es das nachvollzieht, ist ganz grosses Uhrmacherkino. Und es gibt nicht viele Manufakturen, die da mitspielen. Zum elitären Kreis zählen zum Beispiel Patek Philippe, Audemars Piguet, Jaeger LeCoultre und IWC. Eine Uhr mit einem Ewigen Kalender ist aber auch für die Besitzerin oder den Besitzer ein Challenge: Sie muss am Laufen gehalten werden – sonst ist die ganze Genialität für nichts. Uhrenbeweger und eine Gangreserve von zwei, drei Tagen entlasten.

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IWC Schaffhausen lanciert dieser Tage den Ewigen Kalender erstmals in einer Portofino. Mit einem Durchmesser von 40 mm ist sie die derzeit kleinste Uhr mit Ewigem Kalender von IWC. Datum, Monat und Wochentag werden auf Hilfszifferblättern bei 3, 9 respektive 6 Uhr angezeigt. Zusätzlich ist auch noch die Mondphase nachvollzogen. Und die folgt dem Erdtrabanten sehr genau, wenn auch nicht gaaanz exakt: In 577,5 Jahren wird sie einen Tag von der tatsächlichen Umlaufbahn abgewichen sein und neu gerichtet werden müssen. 

Der Ewige Kalender wurde vom damaligen IWC-Chefkonstrukteur Kurt Klaus entwickelt für eine Da Vinci. Ein Porträt über den genialen Uhrmacher, dessen Ewiger Kalender 1985 ein Meilenstein in der Schweizer Uhrengeschichte markiert lesen Sie hier (Link zum Porträt von PAS). Seine Komplikation war ein Gamechanger, steht für das Revival der mechanischen Uhr und ist weit über die Marke IWC hinaus bedeutsam: Diese Da Vinci mit ihrem Ewigen Kalender hat geholfen, das Kaliber Valjoux 7750 zu retten. Es gilt als das wichtigste Chronographenwerk der Schweiz.

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Klaus’ Ewiger Kalender besteht aus weniger als 100 raffiniert angeordneten Teilen und zeichnet sich durch hohe Autonomie und leichte Bedienung aus. Das intelligente mechanische Räderwerk-Ensemble erkennt selbständig die unterschiedlichen Monatslängen und fügt alle vier Jahre Ende Februar automatisch einen Schalttag hinzu. Das Datum stimmt bis zum Jahr 2100. Dann fällt das Schaltjahr aufgrund einer Ausnahme im gregorianischen Kalender aus. Der Stichtag wird ein Grossereignis für die Uhrenhändler und -macher, die damals die in sich perfekte, hochkomplexe Mechanik eingreifen und das Datum neu richten müssen. Seitens IWC heisst es, die Justierung des Kalenders sei easy, ganz einfach über die Krone zu bewerkstelligen, «da alle Anzeigen perfekt miteinander synchronisiert sind». Und auch wenn nicht: Wen bekümmert 2022, kurz vor Weihnachten, schon ein annullierter Schalttag im Jahr 2100!

 

Die Uhr

Gehäuse: 40 mm in Edelstahl oder 18 Karat Rotgold. 
Zifferblatt: versilbert, rhodinierte oder vergoldete Zeiger
Werk: IWC-Manufakturkaliber 82650 it hoch effizientem Automatikaufzug, der in 1950-er Jahren von Albert Pellaton, dem damaligen technischen Direktor von IWC, entwickelt wurde. Der Pellaton-Aufzug nutzt selbst die kleinsten Bewegungen des Rotors in beide Richtungen, um zuverlässig eine Gangreserve von 60 Stunden aufzubauen. 
Preis: 24000 Fr. für die Edelstahlversion, 34000 Fr. für die aus 18 Karat Rotgold.

asdf
Quelle: PD
Iris Kuhn Spogat
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