Mal war es ein verpixeltes Schwert auf einer Vintage-Rolex, mal ein Radiergummi auf einem Zeitmesser von H. Moser & Cie. – der französische Künstler Romaric André garniert unter dem Namen Seconde/Seconde Uhren gerne mit augenzwinkernden Snap-Crack-Pop-Emblemen als Zeiger.
Neuerdings auch für die kleine Marke Perrelet, sonst vorab bekannt für die Inszenierung von Turbinen-Elementen auf ihren Uhren. Auf der neuen Collab-Uhr mit Seconde/Seconde findet man denn auch wieder zwölf Turbinenschaufeln aus schwarz eloxiertem Aluminium als Grundelement unter dem Uhrglas. Das Auge bleibt allerdings zunächst an etwas anderem hängen: Statt des Sekundenzeigers rotiert ein gelbes Warnschild einmal pro Minute um das Zifferblatt. Es ist eine Anspielung auf das klassische «Keep Hands Clear»-Zeichen, das üblicherweise verwendet wird, um vor Unfällen mit beweglichen Maschinenteilen oder scharfkantigen Komponenten zu warnen. Auch die Inschrift «1777 days since last injury» auf der oberen Zifferblatthälfte ist eine Verballhornung der typischen «Safety First»-Schilder in Fabriken, die die Zahl der unfallfreien Tage dokumentieren. Und ähnlich ironisch geht es mit einem Spruch auf der Rückseite weiter: «I truly love art. But it will always come second. Safety first» (deutsch etwa: «Ich liebe Kunst. Aber sie wird immer zweitrangig sein. Sicherheit kommt zuerst»).
Künstler Romaric André startete seine Karriere im Uhrenbereich mit dem Kauf von Vintage-Zeitmessern, deren Zeiger er durch humorvolle Signete ersetzte. Rasch wurde die Branche auf ihn aufmerksam, heute arbeitet er mit vielen Marken der Uhrenindustrie zusammen und macht ihre Produkte so zum Objekt für Sammler. Die Perrelet-Uhr gibt es nur 25-mal – zum Preis von 5180 Franken.
Turbine Perrelet x Seconde/Seconde
Gehäuse: 41 mm
Werk: COSC-zertifiziertes Manufakturkaliber P-331-MH
Gangreserve: 40 h
Wasserdichtigkeit: bis 100 m
Besonderes Merkmal: Warnschild-Miniatur statt Sekundenzeiger
Preis: 5180 Fr.