Klein ist gross im Kommen – zumindest in der Uhrenwelt: Der Trend zu filigraneren Zeitmessern ist unverkennbar. Besonders erfolgreich reitet die Luxusmarke Cartier diese Welle, präsentiert wurde eben die «Santos de Cartier, petit modèle» in der Grösse Small, das Gehäuse misst noch 27 auf 34,5 Millimeter.
Die Modelle der Santos in Stahl, Stahl/Gold und Gold.
Erst kürzlich hatte Cartier unter dem Titel Mini noch kleinere Modelle propagiert, darunter die Panthère als Winzling mit nur 19 mal 25 Millimeter grossem Gehäuse. Auch viele andere grosse Markenklassiker gibt es in Zwergengrösse: etwa die Tank Louis Cartier (16,5 mal 24 mm), die Tank Américaine (15,2 mal 28 mm), die Baignoire (18,7 mal 24,6 mm) oder die Tortue (20,9 mal 26,15 mm) – ein Modell, das auf eine Uhr von 1922 zurückgeht.
Die Santos ist eine Generation älter; sie wurde 1904 lanciert und verdankt ihre Geburt einem Problem. Als der Flugpionier Alberto Santos-Dumont (1873–1932) in seinen waghalsigen Fluggeräten um Rekorde kämpfte, stellte ihn die Taschenuhr vor Herausforderungen: Aus der Pilotenkluft liess sie sich im Flugzeug kaum hervorklauben und bedienen. Also wandte er sich an seinen Freund Louis Cartier (1875–1942), der ihm prompt eine elegante Lösung lieferte: Die Santos de Cartier – heute eine Ikone der Uhrmacherkunst – stieg zu ihrem Höhenflug auf.
Als Armbanduhr war sie damals radikal modern, Männer trugen lieber ihre traditionelle «Zwiebel» in der Westentasche, erst nach dem Ersten Weltkrieg begann sich die Herrenuhr am Handgelenk durchzusetzen. Gerade disruptiv war aber vorab die optische Anmutung der Santos: Sie war nicht rund, sondern viereckig, und Louis Cartier hatte zum Beispiel Schrauben nicht etwa schamhaft versteckt, sondern auf der Lünette als Designelement inszeniert.
Santos de Cartier, petit modèle
Grösse: 27 auf 34,5 Millimeter
Werk: Quarzkaliber
Wasserdichtigkeit: bis 30 Meter
Preise: 5650 Fr. (Stahl), 9350 Fr. (Stahl/Gold), 29’600 Fr. (Gold)