Massimo und Leonard Dreifuss – «The Watchbros», 30 und 27 Jahre alt – führen das Uhrenlabel «Maurice de Mauriac» seit einem Jahr. Anders als der Namen verheisst, handelt es sich bei Maurice de Mauriac um nichts Alteingesessenes – und auch nicht um etwas Welsches: Maurice de Mauriac feiert dieses Jahr das 25-Jahr-Jubiläum, mitten in Zürich. 

214 Schritte hinter dem Paradeplatz hat Daniel Dreifuss seine Marke gegründet. Der Thurgauer war kurz zuvor wegen Turbulenzen an den Finanzmärkten vom Top- zum Ex-Banker in New York geworden und als solcher in die Schweiz zurückgekehrt. Als unbeschwerter Quereinsteiger ging er das staatstragende Thema «Uhren» entsprechend an, mehr neugierig als ehrgeizig, mehr verspielt als detailverdrossen: Gestartet ist er mit sogenannten «Private Label Uhren», die er auftrags grosser Firmen auf ihren Namen herstellen liess. Davon ist heute ausser einer Kiste voller Muster nichts mehr übrig – von der Verspieltheit einmal abgesehen: Maurice de Mauriac steht für hochwertige Zeitmesser mit (Dreifuss-)Persönlichkeit. 

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Die Youngsters ehren das Vermächtnis des Vaters, gerade 62 geworden und offiziell in Rente, de facto aber omnipräsent ist, was Leonard ein «zum Glück» entlockt. Am Uhrmacherischen werden die Juniors nicht rütteln, auch das Made by Zurich anstelle von Made in Switzerland werden sie beibehalten. Das Drum und Dran mit ihrem Lifestyle neu justieren: Seit April führen sie zum Beispiel in einer Garage in Zürich West eine Dependence. Sie ist nur Samstags offen und schon allein deshalb mehr Statement denn Business: Die Zukunft von Zürich, da sind sich die beiden einig, «ist eher hier als an der Bahnhofstrasse.»

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Die neue Location ist unverkennbar Maurice de Mauriac – und offenbar komplett mühelos entstanden: «Wir mussten uns nichts ausdenken», sagt Massimo, «wir haben einfach mitgenommen, was jeden Tag an Geschichten aus dem Hauptsitz der Marke in der Tödistrasse herausquillt.» Dieser Hauptsitz hat es in sich, ist Atelier, Werkstatt und Boutique in einem. Hier gibt’s einen hervorragenden Espresso, Plaudereien, Fachgesimple, Uhrmacherkurse – alles entstanden aus Dreifuss’ Bauch und Begeisterung, ohne dass er sich je mit gestelzten Begriffen wie «Customer Experience» herum geschlagen hätte.

Sein Ziel: «Die Kunden sollen das Geschäft mit einem Lächeln verlassen – auch wenn sie nichts gekauft haben.» Die Tödistrasse 48 ist eine schöne Adresse für Uhrenfans geworden und einen Besuch wert: Die Atmosphäre ist aussergewöhnlich bunt, familiär, lebhaft –  und anregend dank den unzähligen dort gebunkerten Erinnerungsstücken aus 25 Jahren «I do it my way» des Seniors: Hier hat jüngst der Ex-Nati-Spieler Stephan Lichtsteiner ein Uhrmacherpraktikum absolviert, vor Kurzem war auch Tennis-Legende Stan Smith zu Besuch. Der Autor von «Some people think that I am a shoe» ist ein langjähriger enger Dreifuss-Freund, geadelt mit einer Maurice de Mauriac-Signature-Watch.

sd

Zum 25. Jubiläum legen die Watchbros 25 «Big Date» (CHF 11900) auf. 

Quelle: PD

Zum grossen Datum Anfang Juli legen die Watchbros 25 «Big Date» (CHF 11900) auf. Zudem 25 «Automatic Modern Jubilee Edition Zurich Date» (CHF 4925), mit Wochentagen auf Züritütsch, Mäntig, Zischtig, Mittwuch, Dunstig, Fritig, Samschtig, Sunntig, statt Zahlen. Gefeiert wird auf der Strasse vor dem Haus, am 2. Juli, ab 16 Uhr. Und: Crimer wird performen. 

Iris Kuhn Spogat
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