An der Klimakonferenz COP28 in Dubai gingen unter dem Vorsitz von Sultan Al Jaber die Emotionen hoch. Es ging um die Wortwahl im Schlussdokument bezüglich der zukünftigen Nutzung von Kohle, Öl und Gas. In einem ersten Vorschlag war nur von einer «Senkung» fossiler Energien die Rede, was bei kleinen Inselstaaten für einen Aufschrei sorgte. «Wir sind nicht hierhergekommen, um unser Todesurteil zu unterschreiben», sagte Umweltminister Cedric Schuster aus Samoa. Am Schluss einigte man sich auf die Formulierung einer «Abkehr» von fossilen Rohstoffen.

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In der Schweiz beschäftigen sich derzeit aus anderen Gründen viele Unternehmen mit dem Thema. Der Bundesrat verschärft ab kommendem Jahr die Regeln der Berichterstattung von Unternehmen bezüglich ihrer Klimarisiken. Ab dann tritt eine Verordnung in Kraft, die Publikumsgesellschaften, die mindestens 500 Mitarbeitende beschäftigen, vorschreibt, ihre Klimarisiken detailliert offenzulegen. Schon bald dürften diese Auflagen nochmals verschärft werden. Die Schweizer Regulierung soll EU-kompatibel werden. Künftig werden deshalb schon Firmen ab 250 Mitarbeitenden davon betroffen sein.

Das Geschäft der Berater boomt

Was vielen Firmen Kopfzerbrechen bereitet, bringt den Beratern Aufträge. Die Nachfrage nach Dienstleistungen rund um die Nachhaltigkeitsberichterstattung werde deutlich zunehmen, sagt Marcel Meyer, Leiter Nachhaltigkeit bei Deloitte Schweiz. «Wir gehen davon aus, dass sich unser Umsatz mit Prüfungs- und Beratungsdienstleistungen im Bereich Nachhaltigkeit zwei bis drei Jahre nach Inkrafttreten des neuen Rechts vervier- bis verfünffachen wird.» Dazu braucht es mehr Fachkräfte. «Die Anzahl Mitarbeitender im Bereich Nachhaltigkeit dürfte in diesem Zeitraum von rund 30 auf 100 steigen», sagt Meyer.

Auch das Beratungsunternehmen KPMG will die personellen Kapazitäten im Bereich ESG (Environmental, Social and Governance) ausbauen. Die Konkurrenten von EY rechnen ebenfalls mit einer steigenden Nachfrage auf dem Gebiet der «nichtfinanziellen Berichterstattung». PwC sagt, der Bedarf an Prüfungen solcher Nachhaltigkeitsberichte werde sich sicherlich erhöhen.