An diesem lauen Montagabend ist die Terrasse des Fünfsternhotels Cervo gedrängt voll. Rund 100 Leute sind zusammengekommen, Hoteliers, Gastronomen, Lokalpolitiker, Alteingesessene: The inner circle of Zermatt trifft sich zum jährlichen Barbecue. Es gibt Luftgetrocknetes vom Wagyu, Ciabatta mit Hirschfleisch, frittierte Pouletschenkel, gesponsert von den Gastronomielieferanten. Gleich mehrere Weingrosshändler fahren ihre neuen Jahrgänge auf. Zwei Themen dominieren die Unterhaltungen: Die dank der vielen Sonnentage hervorragende Sommersaison. Und der Skiweltcup, der nach 55 Jahren diesen Winter erstmals nach Zermatt zurückkommt. «Das wird ein gewaltiges Happening und tolle Bilder liefern», sagt Gastgeber Daniel Lauber, Gründer des «Cervo»: «Der Marketingwert ist unbezahlbar.»

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Bisher war Zermatt ein eher stiller Star, interessant vor allem für Skifahrer. 360 Pistenkilometer auf 2000 bis 3900 Metern Höhe, das kann kein anderer Wintersportort bieten, mit immer wieder spektakulären Ausblicken. Das Ganze bei über 300 Sonnentagen im Jahr. 38 Gipfel mit über 4000 Metern Höhe sind vom Matterhorn aus zu sehen, die Hälfte aller Viertausender in den Alpen. Kein Wunder, verzeichnete das Dorf mit seinen 5400 Einwohnern stolze 2,3 Millionen Übernachtungen vor der Corona-Krise, 40 Prozent davon aus der Schweiz. Mehr Logiernächte verbuchen hierzulande nur die Flughafenstädte Zürich und Genf. Dennoch spielte Zermatt nie in der Liga von St. Moritz oder Gstaad.