Wenn er spricht, hören Millionen zu. Zum Beispiel im Silicon Valley. Dort, genauer in Palo Alto, wurde Andrew D. Huberman (46) geboren, als sich dieser Ort Mitte der 70er-Jahre gerade zu einem der Zentren des Computerzeitalters zu entwickeln begann.

Im benachbarten Mountain View befindet sich heute der Hauptsitz von Google. Dessen CEO Sundar Pichai (50) bekannte kürzlich in einem Interview, dass er während des Lockdown oft «Non-Sleep Deep Rest», kurz NSDR, praktiziert habe. Als Erfinder dieser Entspannungstechnik gilt: der Neurowissenschaftler Andrew D. Huberman.

Unzählige Menschen hören ihm auch zu, wenn er eine neue Folge seines «Huberman Lab Podcasts» veröffentlicht. Seit Anfang 2021 spricht er dort mit anderen Experten über sein Spezialgebiet, die Neurowissenschaft. Oder kurz: über das menschliche Gehirn. Entstanden ist der beliebteste Gesundheits-Podcast der Vereinigten Staaten.

Und zuhören kann man ihm nun auch in der neuen Virtusan-App. Huberman gehört zu jenen renommierten Wissenschaftlern, die den ganzheitlichen Gesundheitsansatz der App unterstützen. Im Erklärvideo preist Huberman NSDR als Hilfe in zahlreichen Situationen an. «Man wacht mitten in der Nacht auf und kann nicht mehr einschlafen? NSDR hilft.» Ebenso, wenn man am Morgen aufwacht, zwar genug geschlafen hat, aber man sich trotzdem matt fühlt. Oder auf der Arbeit.
 

So lange, wie man eben Zeit hat

«Viele fragen, wie lange man NSDR machen soll, damit es wirkt», so Huberman. Seine Antwort: so lange, wie man eben gerade Zeit hat. Zehn Minuten, zwanzig Minuten, dreissig Minuten, alles sei hilfreich. «Auf der Virtusan-App haben wir Scripts von zehn, zwanzig oder dreissig Minuten Länge.» Mit Scripts meint er die Tonspuren aus Text und Musik, die zur Entspannung führen sollen.

Huberman meditiert übrigens selbst seit über zehn Jahren nach der von ihm entwickelten Formel. Das Kürzel NSDR hat er geprägt, um auch Personen erreichen zu können, die mit dem Wort «Meditation» nur wenig anfangen können. Denn das ist NSDR im Kern eigentlich: eine Form der Meditation.

Non-Sleep Deep Rest

Virtusan ist eine wissenschaftsbasierte Plattform, die Nutzerinnen und Nutzern dabei hilft, ihre Belastbarkeit und Gesundheit im Arbeitsumfeld und im Allgemeinen zu steigern. Mit Hilfe von digitalen Tools, basierend auf künstlicher Intelligenz, kontinuierlich angepasst an die Bedürfnisse des Einzelnen.


Zu den Wissenschaftlern, die Virtusan unterstützen, gehört unter anderen Andrew D. Huberman (46), US-amerikanischer Neurowissenschaftler und ausserordentlicher Professor für Neurobiologie an der Stanford University School of Medicine. Huberman hat sich durch verschiedene Beiträge zu Entwicklung und Plastizität des Gehirns sowie zur neuronalen Regeneration und Reparatur ausgezeichnet. Ihm wird die Entwicklung des Begriffs «Non-Sleep Deep Rest» zugeschrieben; einer Technik, die die Neuroplastizität beschleunigt und Ermüdung ausgleicht.

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Quelle: ZVG

Warum funktioniert NSDR? Eines der Fachgebiete Hubermans ist die sogenannte Plastizität des Gehirns. Grob gesagt: Dabei geht es um dessen Fähigkeiten, ganze Hirnregionen autonom neu zu strukturieren und zu optimieren. Fast wie eine Computerfestplatte, die sich aufgrund eines Programms neu aufräumt. Um bei diesem Vergleich zu bleiben: NSDR unterstützt dieses Programm beim Menschen. Dabei ist NSDR auch ein Mittel gegen physische und psychische Müdigkeit. Einfach übersetzt handelt es sich um eine tiefe Erholung ohne Schlaf. «Es ist sehr einfach», so Huberman. «Man hört passiv einem Text zu, der einen in eine tiefe Entspannung führt. Ab und zu erhält man Anweisungen zur Fokussierung oder für Visualisierungen.» Kurz: Man schaltet komplett ab.

Und wer würde nicht gerne mal komplett abschalten? Gerade auch an einem hektischen Tag am Arbeitsplatz, im Wissen, dass es guttäte.

Ein Viertel der Woche bei der Arbeit

In vielen Köpfen ist verankert: Am Arbeitsplatz darf es regelmässig stressig sein, dafür wird man ja schliesslich bezahlt. Ist es wirklich so? Eine einfache Rechnung: Eine Woche hat 168 Stunden. Die meisten Schweizer Vollzeit-Angestellten verbringen 40 oder ein paar Stunden mehr bei der Arbeit. Das ist rund ein Viertel einer gesamten Woche. Es wäre wichtig, diesen Viertel der Woche möglichst glücklich zu verbringen.

Statistiken zeigen jedenfalls, dass es weltweit elf Nationen gibt, in denen die Arbeitszufriedenheit grösser ist als in der Schweiz. Im «Global Workforce Happiness Index» des Unternehmensberaters Universum rangiert die Schweiz auf Platz 12. An der Spitze befinden sich skandinavische Nationen, ganz zuoberst Dänemark sowie Costa Rica. Die Nachbarländer, mit denen wir uns am liebsten vergleichen, liegen vor der Schweiz: Österreich deutlich und Deutschland um einen Platz. Kurz: Platz 12 ist okay. Nicht mehr, nicht weniger.
 

«Wir sind ein Volk, das viel arbeitet»

Diese «Workforce Happiness», das Glücksgefühl der Arbeitskraft, wird durch viele Faktoren bestimmt: verständnisvolle Chefinnen und Chefs sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, natürlich der Lohn, tolle Büroräumlichkeiten, die Anzahl Überstunden – und insbesondere der berühmte Stress. Der aktuelle Job-Stress-Index von Gesundheitsförderung Schweiz zeigt: Erstmals ist der Anteil der Erwerbstätigen, die sich emotional erschöpft fühlen, höher als 30 Prozent (30,3 %). Kurz: Die Arbeit scheint uns immer mehr auszulaugen. Stress scheint heute beinahe untrennbar zur Arbeitswelt zu gehören. «Wir sind ein Volk, das viel arbeitet, Burnouts oder andere mentale Erkrankungen nehmen zu», sagte auch Daniel Schmutz, Interim-CEO des Gesundheits-Start-ups Virtusan kürzlich im Interview.

Diese Woche sollte alles anderes sein. Idealerweise. Denn wir stehen mitten in der Internationalen Woche der «Happiness at Work». Diverse internationale Organisationen machen in diesen Tagen mit Aktionen auf die Wichtigkeit von Gesundheit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz aufmerksam. Hier kommt die Virtusan-App ins Spiel, in der international renommierte Wissenschaftler wie Andrew Huberman kurze Anleitungen (sogenannte «Journeys») anbieten, die für Userinnen und User eine Insel im stressigen Alltag sein können. Oft sind es dreiminütige Videos und Anweisungen, die an jedem Ort umgesetzt werden können. Auch bei der Arbeit. Hubermans NSDR ist nur eines der Beispiele.
Ob NSDR die Formel ist, uns alle zu glücklichen Arbeitskräften zu machen? Es braucht mehr als das, gewiss. Aber nur schon eine Methode zur Verfügung zu haben, die uns während zehn Minuten im Büro abschalten lässt, ist ein Anfang.