Welche Wirtschaftsunternehmen legen das rasanteste Wachstum hin? Die «Financial Times» hat – zusammen mit der Datenfirma Statista – eine Liste von Europas Wachstums-Turbos erarbeitet. Dabei ging es nicht um hurtige Kleinst-Startups, sondern um Firmen von einer gewissen Grösse: Im Ausgangsjahr 2014 mussten die Kandidaten mindestens 100'000 Euro an Umsatz aufweisen – oder im Schlussjahr der Erhebung, 2017, mindestens 1,5 Millionen Euro.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Auf Rang eins landete Blue Motor Finance, eine britische Fintech-Gesellschaft. Sie vergibt app-basiert Fahrzeug-Kredite – aber vor Ort, beim Autohändler. Blue Motor Finance steigerte seine Einnahmen zwischen 2014 und 2017 um sage und schreibe 51'000 Prozent.

Nicht annähernd so wachstumsstark war der Hauslieferdienst Deliveroo, der mit einem Plus von 15'000 Prozent aber immer noch auf Rang 2 kam.

Dann folgte Taxify, eine uber-ähnliche App, die aber gleichzeitig mehrere Arten von Mobilität eröffnet – also nicht nur Taxifahrten. Deren Wachstum in den erfassten drei Jahren: plus 12'000 Prozent.

Insgesamt erfasst die Liste der «Fastest-Growing Companies» tausend Unternehmen. Aber bereits das Spitzentrio zeigt, wo auch in Europa der wahre Boost zu holen ist: im Fintech-, Ecommerce- und Mobility-Bereich, ferner bei digitalen Dienstleistungen. Sowie vereinzelt bei erfolgreichen Pharma-Entwicklungen.

Gerade mal drei Schweizer Firmen schafften es unter die Wachstumsturbos. Was zum Teil der Grösse das Landes geschuldet sein mag – die ersten 25 Ränge werden weitgehend von Grossbritannien, Deutschland und Frankreich beherrscht.

Aber nicht nur. Taxify beispielsweise wurde in Estland gegründet, und es ist mittlerweile in 28 Ländern und vier Kontinenten präsent.

Die drei helvetischen Wachstums-Spitzenreiter sind:

  • Beekeeper. Die Firma aus Zürich kam mit ihrer Team-Kommunikations-App auf Rang 247 in Europa. Sie schaffte in den erfassten drei Jahren ein Umsatzwachstum von 578 Prozent. Derzeit beschäftigt Beekeeper rund 90 Personen.
  • 89Grad. Das Unternehmen beschäftigt in Bern rund 30 Personen und bietet Software, IoT-Beratung oder auch Hilfe bei der Erarbeitung eines Prototyps. Das Umsatzwachstum betrug 192 Prozent – macht Rang 863.
  • Little Green House kam auf ein Gesamtwachstum von 178 Prozent und landete damit auf Rang 878. Das Unternehmen betreibt Kinderkrippen nach einem eigenen Konzept: ökologisch und naturverbunden; vielsprachig; und unter intensivem Einbezug der Eltern. Heute beschäftigt Little Green House etwa 120 Angestellte.

(rap)