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Finanzlexikon

Anleihe

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Definition

Mit einer Anleihe erwirbt ein Investor im Gegensatz zu einer Aktie keinen Anteil an einem Unternehmen, sondern er leiht dem Unternehmen oder anderen Staaten einen bestimmten Geldbetrag, der sich über eine festgelegte Zeit mit einem meist fixen Zinssatz verzinst.

Hintergrund

Wenn grössere Unternehmen Geld aufnehmen wollen, können sie zur Bank gehen oder auch Unternehmensanleihen ausgeben. Von der Möglichkeit, Anleihen auszugeben, machen häufig auch Staaten in Form von Staatsanleihen Gebrauch. Diese bewegen sich meist in Milliardenhöhe. Da diese Akteure gleichsam Schulden machen, nennt man Anleihen auch Schuldverschreibungen.

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Vorteile von Anleihen

Eine Anleihe hat gegenüber dem Bankkredit eine Reihe von Vorzügen, zum Beispiel, wenn die Bank keine Kredite mehr gewährt. Dies mag zwar für den Käufer einer Anleihe kein gutes Zeichen sein, verspricht aber meist eine bessere Rendite mit einem gewissen Risiko. Ein anderer Grund kann sein, dass die Bank von dem Unternehmen zu hohe Zinsen verlangt. Das heisst, mit Unternehmensanleihen lassen sich Finanzierungskosten reduzieren. Ein anderer Fall wäre, wenn die Bank keine Kredite in einer gewünschten Höhe erteilen möchte. Dies ist bei Grossunternehmen oft einer der häufigsten Gründe. Da sich bei einer Anleihe sehr viele Gläubiger zusammenschliessen, ist das Unternehmen so in der Lage, mitunter sehr hohe Summen einzusammeln. Dadurch ist das Unternehmen unabhängiger und verfügt über mehr Flexibilität bei der Auswahl einer weiteren Finanzierung. In der Regel benötigen Staaten sehr hohe Summen, die von einer Bank kaum mehr „aufgebracht“ werden können. Dagegen halten Banken sehr häufig Staatsanleihen als sichere Anlagen in ihren Depots.

Laufzeiten

Anleihen von Unternehmen haben tendenziell Laufzeiten von fünf bis zehn Jahren. Die Laufzeiten von Staatsanleihen können durchaus 30 oder gar 40 Jahre lang dauern. Im Grunde ist eine langfristige Finanzierung einer kurzfristigen vorzuziehen. Auf diese Weise können sich Unternehmen bzw. Staaten finanziell leichter „absichern“. Für den Anleger sind jedoch kürzere Laufzeiten vorteilhafter, da sich das Risiko reduzieren lässt. Erhöhte Risiken bei längeren Laufzeiten lassen sich die Investoren meist durch höhere Zinsen vergüten.