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Finanzlexikon

ECU

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Definition

Die ECU (European Currency Unit) kam zwischen 1979 und 1998 als Recheneinheit der Europäischen Gemeinschaft zur Anwendung und wurde ab 1999 durch den Euro als Gemeinschaftswährung ersetzt.

Hintergrund

Die ECU stand zwar für eine Abkürzung, konnte aber auch namentlich von der alten französischen Münze Ecu abgeleitet werden. Es gab sie nur als Recheneinheit im Europäischen Währungssystem (EWS), sie diente so als Bezugsgrösse für den Wechselkursmechanismus. Ferner war die ECU eine Rechengrösse bei Finanzgeschäften sowie ein Zahlungsmittel und Reserveinstrument der einzelnen EWS-Zentralbanken. Es wurden nie Banknoten ausgegeben und Münzen gab es lediglich als symbolische Sonderausgaben wie zum Beispiel die 5-ECU-Münze zum 30. Gründungstag der EG. Diese Münze war nur in Belgien als Zahlungsmittel anerkannt. Darüber hinaus nutzten auch private Institutionen die ECU zur Abwicklung von Bankgeschäften und bei der Vergabe von Anleihen. Aber auch international ausgestellte Unternehmen nahmen zum Zwecke der internen Verrechnung Gebrauch von der ECU.

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ECU als Warenkorb

Der Wert der ECU wurde durch einen Währungskorb definiert, der aufgrund genau festgelegter Mengen der einzelnen nationalen Währungen bestimmt wurde. Die Gewichtung der verschiedenen Währungen war nach unterschiedlichen Kriterien ausgerichtet: Der Anteil am Bruttosozialprodukt der EG, Anteil am EG-Binnenhandel und die Bedeutung als Reservewährung. Die einzelnen Gewichtungen wurden alle fünf Jahre neu geprüft und, falls notwendig, an die veränderten Entwicklungen angepasst. Der Währungskorb wurde der Europäischen Rechnungseinheit (ERE) gleichgesetzt, die bereits seit Anfang der 1970er Jahre bestand und als Parität zum Dollar fungierte.