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Finanzlexikon

Europäische Zentralbank

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Definition

Die Europäische Zentralbank (EZB), auch ECB (European Central Bank) genannt, ist für die Währungspolitik in Europa zuständig. Zu den entscheidenden Zielsetzungen gehört die Preisstabilität zur Erhaltung der Kaufkraft. Auf dieser Basis soll die EZB zu Wirtschaftswachstum und Sicherung bzw. Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen.

Hintergrund

Die EZB repräsentiert die Zentralbank der 19 Mitgliedstaaten der EU mit dem Euro als Gemeinschaftswährung. Die EZB wurde im Jahre 1998 in Frankfurt am Main gegründet und trat damit die Nachfolge des Europäischen Währungsinstituts (EWI) an. Mit der Gemeinschaftswährung musste auch eine europäische Zentralbank geschaffen werden, die über den Euro wacht und eine einheitliche Geld- und Währungspolitik betreibt. Die EU entstand anfangs mit elf Mitgliedstaaten. In der Folge kamen acht weitere Mitglieder hinzu. Ein Teil der Länder führte ab 2002 den Euro als nationales Zahlungsmittel ein und etablierte damit eine Währungsunion. Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) beinhaltet auch alle nationalen Notenbanken der EU-Länder. Dabei spielt es keine Rolle, ob das jeweilige Land den Euro eingeführt hat oder nicht.

Aufgaben

Die EZB ist für die Definition und Ausführung der Geldpolitik im Euro-Währungsgebiet zuständig. Gleichzeitig übernimmt sie auch die Bankenaufsicht für diese Region. Als Zentralbank muss die EZB zwei wichtige Zielsetzungen verfolgen: Das erste Ziel der Europäischen Zentralbank, das eigentliche Hauptziel, ist die Preisstabilität. Mittels einer angepassten Geldpolitik soll die EZB grössere Schwankungen des Geldwertes verhindern. Als Zielgrösse gilt eine definierte Inflationsrate. Die zweite Aufgabe betrifft die Umsetzung der Wirtschafts- und Währungspolitik der EU und zielt auf eine ausgeglichene konjunkturelle Entwicklung in den einzelnen Ländern. Die Beurteilung der Konjunktur wird unter anderem an der Auslastung der unternehmerischen Kapazitäten eines Landes abgelesen. Diese kann durch den Preis für Kredite beeinflusst werden. Das geschieht, indem die EZB den Leitzins erhöht oder senkt. Auf diese Weise sollen Rezessionen vermieden werden. Zu den weiteren Aufgaben gehören die Überwachung der nationalen Bankenaufsichten, die Sicherung eines problemlosen Zahlungsverkehrs, die Kontrolle der Inflation, die Stabilität des europäischen Bankensystems sowie die Erhebung von statistischen Daten und die Förderung internationaler Kooperationen.