Ein paar Zahlen der Superlative: Amazon bringt es auf einen Börsenwert von 1,6 Billionen Dollar. Das sind 1600 Milliarden Dollar oder rund 1450 Milliarden Franken. Apple kostet an der Börse 2,0 Billionen also 2000 Milliarden Dollar. Microsoft bringt ebenfalls eine Marktkapitalisierung von 1,6 Billionen Dollar auf die Waagschale und Alphabet – ex-Google – ist Börsianern mit seinen beiden börsennotierten Aktiengattungen, den A-Shares mit Stimmrecht und den stimmrechtslosen C-Aktien, sowie den nicht börsennotierten B-Aktien mit zehnfachem Stimmrecht inzwischen auch schon mehr als 1,0 Billionen Dollar wert.

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Diese Quadriga der Mega-Companies bringt es auf einen Wert von zusammen 6,2 Billionen oder 6200 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz beträgt etwa 700 Milliarden Dollar. Die Nachbarn in Deutschland erwirtschaften ein Volkseinkommen von rund 4000 Milliarden oder 4,0 Billionen Dollar, die Japaner schaffen 5,0 Billionen Dollar und die gesamte EU von etwa 17,0 Billionen Dollar.

Die Aktienkurse haben sich vervielfacht …

Das bedeutet: Die genannten vier grossen Tech-Giganten kosten an der Börse so viel, dass die Schweizer fast zehn Jahre arbeiten müssten um den Börsenwert dieser Riesen aufzubringen. Selbst das mit rund 125 Millionen Einwohnern weit grössere Japan müsste 15 Monate alleine nur dafür schaffen um die vier aufzukaufen. Unvorstellbar!

Nur schwer vorstellen kann man sich auch die Kursentwicklung der genannten Börsenriesen. In den letzten zehn Jahren haben sich die Aktien von Alphabet versechsfacht, die von Microsoft und Apple in etwa verzehnfacht und Amazon-Aktionäre konnten ihren Einsatz seit 2010 auf das 25fache steigern. Und aktuell notieren drei der vier Mega-Werte auf Allzeithoch. Nur Alphabet liegt minimal darunter.

… und bekommen von Corona nochmals Rückenwind

Die vier Unternehmen bedienen aber nicht nur nachhaltige Megatrends wie E-Commerce, Smartphones, IT und Digitalisierung, sondern bekommen jetzt in der Corona-Krise einen extra Schub. So steigerte Microsoft seinen Umsatz im zweiten Quartal um 13 Prozent. Wachstumstreiber war nicht nur die Cloud-Plattform Azure, auf die sich das Softwareunternehmen seit einigen Jahren fokussiert, und die zwischen April und Juni ein Umsatzplus von 47 Prozent brachte, sondern auch das angestammte Geschäft mit Software, eigenen Tablet-PCs und Spielekonsole Xbox.

Wegen coronabedingt verstärkter Heimarbeit der Beschäftigten in fast allen Wirtschaftsbereichen wurden weltweit mehr PCs und Notebooks gekauft und damit stieg auch der Absatz des Microsoft-Betriebssystems und der Computerprogramme. Die Sparte legte beim Umsatz im Quartal um 14 Prozent zu. Insgesamt lag der Tech-Konzern aus Redmond im US-Bundesstaat Washington mit seinen Zahlen über den Erwartungen der Analysten.

Amazon – ein unglaubliches Umsatzplus im Quartal

Rückenwind durch Corona bekommt auch Online-Händler und Medienunternehmen Amazon. Da viele Geschäfte im Lockdown geschlossen waren oder viele Menschen in Zeiten der Pandemie ihr Haus nicht zum Einkaufen verlassen wollten, orderten sie eben via Internet. Und so steigerte Amazon seinen Umsatz im Dreimonatszeitraum zwischen April und Juni um sensationelle 40 Prozent!

So ein Schub ist angesichts der inzwischen erreichten Umsatzgrösse des Unternehmens, das vor 25 Jahren noch als reiner online-Buchhändler aktiv war und damals schwer zu kämpfen hatte, im Bereich von 300 Milliarden Dollar im Jahr aussergewöhnlich gross! Das zeigt aber, wie gross das Potential an Menschen und damit zusätzlichem Geschäft noch ist, weil viele eben noch nicht oder sogar noch nie bei Amazon geordert haben. Wer von ihnen jetzt aber auf den Geschmack gekommen ist, dürfte dem Online-Einkauf künftig wahrscheinlich treu bleiben.

Apple – die Computer und Smartphones zeigen keine Corona-Schwäche

Bei Apple stehen die Signale ebenfalls auf Grün. Von Pandemie gibt es keine Spur und Smartphones sind nach wie vor heiss begehrt. Im Zeitraum April bis Juni steigerte der iPhone-Konzern den Umsatz um elf Prozent auf 59,7 Milliarden Euro und verbuchte beim Gewinn sogar ein Plus von 18 Prozent auf 2,58 Dollar je Aktie.

Dabei gab es sowohl bei Produkten wie auch den Services Zuwächse und alle Regionen konnten zulegen. Mobile Kommunikation und Internetzugänge sind eben in Corona-Zeiten mit Homeoffice und Schule von Zuhause aus besonders nachgefragt.

Alphabet – Rückgang der Werbeeinnahmen aber die Erholung läuft bereits

Aus dieser Corona-Gewinnserie weist einzig Alphabet aus. Der Mutterkonzern von Google lebt von Werbung und Anzeigen und viele Firmen haben jetzt in Corona-Zeiten kein Geld für Werbung. So fiel der Umsatz des Internetkonzerns im abgelaufenen Quartal um acht Prozent und beim Gewinn gab es sogar einen Rückgang um 30 Prozent.

Finanzvorstand Ruth Porat allerdings zeigt sich zuversichtlich und berichtet über eine Erholung des Anzeigengeschäfts gegen Ende des Quartals. Im Vergleich zu den anderen drei Tech-Giganten, die alle auf Rekordlevels notieren, könnte Alphabet also Nachholpotential haben.

Die Aktien sind hoch bewertet

Günstig bewertet allerdings sind die Tech-Riesen kaum. Alphabet bringt es für dieses Jahr auf ein geschätztes 34er-KGV. Immerhin sehen Analysten im Durchschnitt ein Absinken der Gewinnbewertung auf ein 26er-Multiple.

Mit einem 36er-KGV in diesem und einem 29er-Gewinnmultiple für nächstes Jahr ist Apple ähnlich hoch bewertet. Während Analysten bei Alphabet allerdings beim Kurs noch Luft nach oben von derzeit rund 1500 Dollar auf im Durchschnitt 1727 Dollar sehen, scheint Apple nach Expertenmeinung bereits ausgereizt. Denn ihr Kursziel liegt im Konsens bei 416,15 Dollar.

Apple – der Aktiensplit sorgt für Kursphantasie

Der aktuelle Kursschub spricht eine andere Sprache. Kein Tag vergeht, an dem Apple den Aktienmarkt nicht überflügeln würde. Für Phantasie sorgt offensichtlich der für Ende August angekündigte Aktiensplitt im Verhältnis 4:1 geplant. Apple-Aktionäre haben danach anstatt eines Anteils vier im Depot. Rein rechnerische sollte sich der Kurs dadurch vierteln.

Da Apple inzwischen aber mit rund 450 Dollar je Anteilsschein nicht mehr ganz billig scheint und für wirkliche Kleinanleger teils nicht mehr erschwinglich ist, dürfte sich der Split wie in solchen Fällen häufig zu beobachten, auch beim Smartphone- und Computeranbieter in Form steigender Kurse bemerkbar machen. Aus vier Vierteln dürfte dann mehr als das ursprüngliche Ganze werden. Die Aktie nach Split könnte bei 125 oder vielleicht sogar 150 Dollar landen – entsprechend 500 bis 600 Dollar splitbereinigt.

Amazon – die Aktie ist nach oben ausgebrochen

Mit geschätztem 33er- und 29er-KGV für dieses und nächstes Jahr ist Anlegern Microsoft ebensoviel wert wie Apple. Immerhin sehen Analysten im Konsens beim Kurs des Softwarekonzerns aber noch Spielraum nach oben und ein Kursziel von 231,23 Dollar.

Hinsichtlich Bewertung schiesst Amazon allerdings den Vogel ab. Das geschätzte KGV für dieses Jahr liegt bei 108, geht im nächsten Jahr zwar deutlich zurück, ist aber mit 75 auch noch exorbitant hoch. Dennoch trauen Analysten im Durchschnitt dem Online-Händler weitere Kurssteigerungen zu. Das Ziel der Experten lautet vorerst: 3574 Dollar. Trotz der hohen Bewertung könnte das Kursziel schnell erreicht sein. Die Aktie ist jetzt nämlich über den Widerstand nach oben ausgebrochen und das Umsatzwachstum im zweiten Quartal zeigt auf, welches Potential an nicht genutzter Konsumentennachfrage noch im Geschäft bei Amazon verborgen liegt.

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