Anleger in Asien haben sich am Donnerstag nach einer Prognosesenkung des US-Konzerns Apple zurückgezogen. Die Börsen in China, Hongkong und Südkorea verloren jeweils rund ein halbes Prozent. Der Index der Aktien im asiatisch-pazifischen Raum ausserhalb Japans büsste knapp zwei Prozent ein.

Die Börsen in Tokio blieben feiertagsbedingt geschlossen. Die Terminkontrakte für den Nikkei-Index sackten jedoch um 2,2 Prozent ab. Unter Druck standen Technologiewerte wie der südkoreanische Apple-Rivale Samsung Electronics oder der taiwanische iPhone-Auftragsfertiger Foxconn.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Umsatzziel massiv verfehlt

Apple hatte nach Börsenschluss an der Wall Street mitgeteilt, sein Umsatzziel im abgelaufenen Quartal vor allem wegen eines schwachen China-Geschäfts um mehrere Milliarden Dollar zu verfehlen. Diese Aussage schürte Ängste vor einer Verlangsamung der Konjunktur in China.

Auch die chinesische Zentralbank warnte davor, dass die Wirtschaft der Volksrepublik weiter an Schwung verlieren könnte und es möglich sei, dass das Wachstum im vierten Quartal 2018 unter die Schwelle von 6,5 Prozent gefallen sei. Nun will die Notenbank mit Anreizen dafür sorgen, dass auch kleinere Firmen leichter an Kredite kommen. Das soll die Wirtschaft ankurbeln.

«Flash Crash» beim Dollar

Besonders starke Auswirkungen hatten die Konjunkturängste der Investoren am Devisenmarkt. Sie deckten sich vor allem mit dem als sichere Anlage geltenden japanischen Yen ein. Der Wechselkurs schoss in einem volumenschwachen Handel innerhalb von Sekunden kräftig nach oben, durchbrach technische Hürden und löste so in den Handelssystemen noch mehr Käufe aus.

Der Dollar fiel in der Spitze um 3,6 Prozent auf 104,96 Yen, erholte sich später aber wieder auf rund 108 Yen. «Sieht aus, als hätten wir einen Flash Crash gehabt», sagte Ray Attrill, Währungsstratege bei der National Australia Bank. Auch Währungen wie der australische und der neuseeländische Dollar, der russische Rubel sowie die türkische Lira waren von den Turbulenzen am Devisenmarkt betroffen.

Analysten der Commerzbank führten den «Flash Crash» vor allem darauf zurück, dass das Handelsvolumen vergleichsweise gering war. Zudem sei die Grundstimmung bei Investoren derzeit ohnehin schlecht. Die Prognosesenkung von Apple sei dann nur noch der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe.

(reuters/gku/bsh)