Ausgangslage: K.P. ist 50-jährig und alleinstehend. Das Erwerbseinkommen beträgt 150 000 Franken, die Sparquote 30 000 Franken. Das Anlageziel ist auf Wachstum ausgerichtet. K.P. hält Anlagen in Emerging Markets, also Schwellenmärkten, für besonders attraktiv, weshalb er stark in diesem Bereich investiert ist.
Warum Emerging Markets? Die Aussichten der Emerging Markets scheinen deutlich besser zu sein als diejenigen Europas oder der USA. Diese positiven Perspektiven gründen auf Wettbewerbsvorteilen wie der besseren Gesellschaftsstruktur, dem höheren Wirtschaftswachstum, der tieferen Staatsverschuldung und dem Besitz von Ressourcen. Diese Chancen gehen aber auch mit einem höheren Risiko einher, weshalb Investitionen in Emerging Markets nur mit einem längeren Anlagehorizont, entsprechender Risikofähigkeit und -bereitschaft getätigt werden sollen.
Indirekte Anlage. In der Annahme, dass Investitionen und Konsum in Schwellenländern weiterhin steigen werden, dürften etablierte westliche Firmen, die einen Anteil (mindestens 20 Prozent) ihres Gewinnes und Umsatzes in diesen Ländern erzielen, davon profitieren. Beispiele hierfür sind ABB, Swatch oder Holcim. Im Vergleich zu Direktanlagen sind die Risiken (und damit die Chancen) bei indirekten Anlagen geringer wegen der transparenteren Buchführung, der liquideren Aktienmärkte, der tieferen Performanceschwankungen, der besseren Governance und des Wegfallens exotischer Währungen. Mit dem Erwerb eines Anlagefonds können die Risiken ebenfalls reduziert werden.
Wie weiter? Schwellenländer bieten ein hohes Wachstumspotenzial. Eine sorgfältige Analyse ist wegen des Risikos bei der Auswahl der Titel jedoch unabdingbar. Zwecks Diversifikation würden wir das direkte Engagement reduzieren und stattdessen indirekt in die Bereiche Infrastruktur und Rohstoffe investieren. So kann bei deutlich geringerem Risiko weiterhin von den Wachstumschancen der Emerging Markets profitiert werden. Mit kotierten Indexfonds (ETF) lassen sich zudem die Anlagekosten verringern.