Ausgangslage. Der Unternehmer W.V. aus O. ist 55 Jahre alt und hat ein Jahreseinkommen von 120  000 Franken. Vom frei verfügbaren Vermögen sind 85 Prozent in Wertschriften angelegt. Nach den massiven Kursverlusten der Aktien von Ölfirmen infolge der durch BP verursachten Katastrophe im Golf von Mexiko möchte Herr V. die günstigen Bewertungen nutzen und einen Teil seiner Aktienquote in Erdölbeteiligungen investieren.

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Wenig Alternativen. Erdöl wird noch einige Zeit die bedeutendste Energiequelle bleiben. Obwohl alternative Energien an Bedeutung gewinnen, wird das Wachstum in den Schwellenländern weiterhin für eine steigende Nachfrage nach Öl sorgen.

Erhebliche Risiken. Für Anleger ist es nicht einfach, vom steigenden Ölpreis profitieren zu können. Nicht erst die jüngsten Vorfälle zeigen, dass Einzelaktien aus der ganzen Wertschöpfungskette der Ölbranche – von den Förderern über die Produzenten bis zu den Zulieferern – erhebliche Kursrisiken bergen. Mit Branchenfonds kann das Titelrisiko zwar diversifiziert werden. Doch tragen diese Fonds das Risiko der gesamten Branche.

Rollverluste. Im Gegensatz zu den Aktien bilden Futures den Preis des Erdöls direkt ab. Hier müssen Anleger aber das Risiko von Rollverlusten beachten. Diese entstehen dadurch, dass Kontrakte kurz vor Verfall verkauft werden und der Erlös in ein neues Papier investiert wird, um die physische Lieferung des Öls zu vermeiden. Wenn nun der neue Kontrakt teurer ist als der auslaufende, kommt es zu einem Rollverlust, der die Rendite des Future im Vergleich zur realen Ölpreisentwicklung markant schmälert. Inzwischen gibt es aber von Anbietern wie UBS oder Deutscher Bank kotierte Indexprodukte (ETC), die diese Problematik weitgehend eliminieren und zudem noch währungsgeschützt sind.

Wie weiter? Um die Risiken zu umgehen, raten wir, mit einem ETC vom steigenden Ölpreis zu profitieren. Zu beachten ist da aber das Emittentenrisiko.